Atomwaffen-Standort Büchel: Ostermarsch 2015 – Atombombe made in Germany
Friedensinitiativen rund um den Atomwaffen-Standort in Büchel rufen zum Ostermarsch am Montag, den 6. April auf. Eingebettet ist diese Demonstration in Aktionen zwischen dem 26. März und dem 29. Mai: Büchel blockieren – 65 Tage Zivilen Ungehorsam leisten ist das Motto. Die OstermarschiererInnen widmen sich dabei auch dem Thema der deutschen Verantwortung und Beteiligung bei den Atomwaffen und verweisen auf die Ursprünge der Atomenergie im deutschen Faschismus. Kurioserweise wird die einzige bundesdeutsche Atomfabrik, die innerhalb weniger Wochen in der Lage wäre, atomwaffenfähiges Uran herzustellen, im Aufruf nicht erwähnt: Die Urananreicherungsanlage der URENCO in Gronau. Das sollen die RednerInnen leisten.
Diese Anlage basiert auf Technologien, die bereits unter den Nazis in ihren Ursprüngen entwickelt wurden und in den 40-60er Jahren auch von deutschen Physikern und Technikern weiter entwickelt wurden. Brisant außerdem: Die URENCO-Anlagen sollen über den Weltmarkt verkauft werden und die Uranfabrik in Gronau ist komplett vom Atomausstieg ausgeklammert und verfügt über eine unbefristete Betriebsgenehmigung.
Mit umweltFAIRaendern auf Spurensuche:
- Spurensuche: „Hitlers Bombe“ – Nazi-Forschung und Entwicklung an einer militärischen Nutzung der Atomenergie und ein Ausblick auf die Debatte um die Atombewaffnung in der jungen Bundesrepublik Deutschland der 50er Jahre.
- Bundesrepublik und Atomwaffen: “Finger am Abzug” – Spurensuche zur Geschichte der Urananreicherung
- Spurensuche: Nazi-Deutschland und die Atombombe – Kurt Diebner, Paul Harteck, schweres Wasser aus Norwegen und tote Partisanen
- Spurensuche Atomenergie im Faschismus: Kurt Diebner, tote KZ-Häftlinge und die Angst vor dem Zuchthaus
- Otto Hahn – Vor der Kernspaltung das Giftgas
umweltFAIRaendern dokumentiert den Büchel-Aufruf-2015
Ostermarsch in Büchel, hier auch als PDF zum Download.
Atombombe – Made in Germany
70 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges und 70 Jahre nach dem Atombombenabwurf auf Hiroshima und Nagasaki ist die Zeit reif, an die Entstehung dieser menschenverachtenden Waffen zu erinnern. Bereits in den dreißiger Jahren experimentierten die deutschen Wissenschaftler Hahn, Heisenberg, Bothe und andere mit spaltbarem Material und stellten dessen enorme Sprengkraft fest.
- Kostenlos zum download: Das Buch: Atomenergie: Bonn und die Bombe
Das war für Hitler und seine Militärs der Auslöser, nach der „Wunderwaffe“ zu streben, die sie auf verschiedenen Wegen entwickeln ließen. Am Ende des Krieges waren sie kurz vorm Ziel und hatten bereits drei kleine Testversuche gezündet.
- Zum Nachhören: Urananreicherung URENCO Gronau – Reden vom Ostermarsch 2014
- Uranfabrik Gronau und die URENCO – “Nukleare Brennstoffe nicht in falsche Hände geben”
- Ostermarsch an Uranfabrik Gronau: Dreckiges Uran aus Afrika
Der in die USA emigrierte Nobelpreisträger Albert Einstein schrieb im Jahr 1939 einen Brief an Präsident Roosevelt, in dem er den Bau einer eigenen US-Atombombe anregte. Später bekämpfte er allerdings deren Weiterentwicklung. Darauf erhielt Robert Oppenheimer, ein Schüler von Heisenberg und Bothe, den Auftrag, im sogenannten Manhattan-Project eine US- Atombombe zu entwickeln. Die erste Bombe explodierte 1945 in der Nähe von Los Alamos in New Mexiko, die zweite über Hiroshima und die dritte über Nagasaki.
Die Verstrickung deutscher Wissenschaftler in die Entstehung dieser alles zerstörenden Bomben und die damit verbundene Verantwortung sollte für Deutschland eine zwingende Verpflichtung sein, sich für die weltweite Abrüstung und die Vernichtung dieser Waffen einzusetzen.
Im Hinblick auf die nächste Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrags im Mai 2015 fordern wir deshalb von der Bundesregierung:
- Beendigung der Nuklearen Teilhabe in der NATO!
- Beteiligung an einem Atomwaffenverbotsvertrag!
Ostermontag, den 6. April 2015
Beginn: 14:00 Uhr im Gewerbegebiet Büchel
Kundgebung: 15:00 Uhr in der Nähe des Haupttores am Fliegerhorst Büchel mit
- Dirk Seifert (Bundesarbeitskreis Atomenergie und Strahlenschutz, BUND),
- Dr. Hildegard Slabik-Münter (IPPNW),
- Rainer Braun (IALANA),
- Angie & Uschi, Blue Flower,
- Lee Bach-Bayram
Veranstalter: Internationaler Versöhnungsbund , Regionalgruppe Cochem-Zell
c/o Dr.Elke Koller 56759 Leienkaul Tel: 02653-3220
Unterstützer: AG-Frieden Trier, Bündnis90/Die Grünen Rheinland-Pfalz,
CattenomNonMerci, DFG-VK Trier, Friedensgruppe Daun,
Friedensinitiative Hunsrück, Pax Christi Bistum Trier, (weitere folgen)
- Siehe auch hier die Seite des Bundestagsabgeordneten Hubertus Zdebel: Risiko atomwaffenfähiges Uran – Bundestagsabgeordneter beim Ostermarsch in Gronau
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