Plutonium-Brennelemente – Alternativen zum Einsatz im Atomreaktor

Hochgefährlich: Hinter dickem Bleiglas werden Plutonium-Brennelemet-Pallets gefertigt. Foto: Sellafield

Die Plutonium-Transporte von Sellafield über den Hafen von Nordenham zum AKW Grohnde haben die Frage aufgeworfen, welche Alternativen es zum Einsatz in den AKWs gibt. E.on selbst hatte während eines Hearings in den USA zum MOX-Einsatz in einem Vortrag diverse Mängel und Probleme aufgezeigt: Die MOX-Brennelemente sind gegenüber herkömmlichen Uran-Brennstäben deutlich teurer. Der Umgang im Reaktor erhöht die Probleme. Selbst bei der Lagerung der abgebrannten Brennelemente ist ihre höhere Radioaktivität/Wärme von Schaden.
Die Frage der Alternativen zum MOX-Einsatz in Atomkraftwerken ist in Deutschland intensiv in den 90er Jahren diskutiert worden. In den USA findet diese Debatte derzeit statt. 1999 veröffentlichte das Öko-Institut Darmstadt im Auftrag der Hamburger Umweltbehörde eine detaillierte Studie, die die Möglichkeiten untersucht hat. Neben der Frage, wie atomare Gefahren in Folge von Unfällen beim Transport und Reaktoreinsatz minimiert werden könnten, war dabei auch zu klären, das atomwaffenfähige Plutonium in einen Zustand zu überführen, der es für militärische Zwecke schwer zugänglich machen würde.
Die Studie des Ökoinstituts untersuchte u.a. sowohl die Verglasung des Plutoniums mit Atommüll aus der Wiederaufarbeitung, als auch das so genannte „Mies-Mox“: Das Plutonium wird zu schlechten Brennstäben verarbeitet, die für einen Einsatz im Reaktor nicht taugen würden und dann in hochradioaktive Uranbrennelemente eingebaut und zur Lagerung freigegeben.
Die Studie steht hier als PDF zum download bereit (Dank an das Ökoinstitut und Tobias Darge, Göttingen).

Dirk Seifert

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