Unilever preisverdächtig – als Meister des Greenwashings

Die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis hat den Konsumgüterkonzern Unilever nominiert – und zwar in der Kategorie „Deutschlands nachhaltigste Zukunftsstrategien“. Am kommenden Freitag soll mit viel Pomp und Prominenz die Preisverleihung in Düsseldorf stattfinden.

Das Dorf Sungai Beruang nach der Zerstörung durch den Palmöl-Multi Wilmar (Foto: H. Schultze/ROBIN WOOD)
Das Dorf Sungai Beruang nach der Zerstörung durch Unilevers Palmöl-Zulieferer Wilmar (Foto: H. Schultze/ROBIN WOOD)
Ein Nachhaltigkeitspreis für einen der großen Profiteure des Raubbaus im Regenwald? ROBIN WOOD und Rettet den Regenwald haben die Mitglieder von Jury, Vorstand und Kuratorium der Stiftung schriftlich aufgefordert, den Preis nicht an Unilever zu vergeben. Was soll an Regenwaldzerstörung, Landraub und Menschenrechtsverletzungen nachhaltig und zukunftsweisend sein? Genau davon profitiert Unilever, wenn der Konzern in großen Mengen Palmöl aus industriellen Monokulturen in den Tropen für seine Markenprodukte wie Rama und Knorr verbraucht. Der Jury war das Palmöl-Problem bekannt. In der Begründung für die Nominierung heißt es jedoch über Unilever: „Kritische Stimmen (z.B. zur Kennzeichnung von Produkten, der Palmölproblematik und nachhaltiger Landnutzung) wurden intensiv diskutiert.“ Doch wem nutzen die intensiven Diskussionen, solange der Raubbau ungehindert weitergeht? Die Diskussionen täuschen vor, es würde gehandelt, tatsächlich aber fressen sich die riesigen Plantagen weiter in die Landschaft – mit verheerenden Folgen für Menschen und Natur. Und bei Unilever klingelt weiter die Kasse. Das schmierige Geschäft wird womöglich noch mit einem Nachhaltigkeits-Preis gekrönt, worüber Unilever wieder schön kommunizieren kann. Unilever hätte nur einen Preis wirklich verdient: den fürs dreisteste Greenwashing! Der Vorsitzende der Jury, Günther Bachmann, hat übrigens bereits auf das Schreiben von ROBIN WOOD und Rettet den Regenwald reagiert. Er sehe „keine Veranlassung, das Votum der Jury zurückzunehmen“. Mehr Infos und den Wortlaut des Briefes gibt es hier.

Ute Bertrand

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