perspektiven – Polit-PR mit Ronald Pofalla im Dienst der DB AG

Die Deusche Bahn präsentiert heute ihre Bilanz für das Geschäftsjahr 2014. Der Fernverkehr hat Fahrgäste verloren, erstmals übersteigen die Umsätze in den Unternehmensteilen der DB AG, die nichts mit dem inländischen Schienenverkehr zu tun haben, den Umsatz rund um´s Kerngeschäft. Im krassen Missverhältnis stehen dazu die bilanzierten angeblichen Gewinne der DB AG: Sie kommen zu drei Vierteln aus der DB Netz und Bahnhöfe, DB Regio und Fernverkehr. Die Logistiktochter Schenker und der europäische Busdienstleister Arriva bringen es auf zwei Drittel der Außenumsätze, aber nicht mal ein Viertel des Gewinns der DB AG.

Berlin, 19.3.2015: Aktion bei der DB-Bilanz-Pressekonferenz. Foto: Bahn für Alle

Das sieht nicht gut aus. Deswegen hat die DB AG gestern die „größte Kundenoffensive in der Geschichte des DB Fernverkehrs“ hinausposaunt. Der ebenfalls heute.  veröffentlichte Alternative Geschäftsbericht DB AG 2014 des von ROBIN WOOD mit gegründeten Bündnisses Bahn für Alle zeigt mit eindeutigen Zahlen, warum die versprochenen und in den Medien gut aufgenommenen Maßnahmen eine Mogelpackung sind. Kostprobe: Die Städte Trier oder Chemnitz hat die DB noch vor einem Vierteljahr, im Dezember 2014, ganz vom Fernverkehr abgeknipst. Gestern erklärt das Unternehmen, diese würden wieder in das Fernverkehrsnetz integriert werden – irgendwann bis spätestens 2030.

Und dann ist da noch die Frage der Finanzierung: Bisher zahlt nur der Bund für das Netz. Die Bahn will nun für eine bessere Anbindung der Regionen Fernverkehrszüge im Nahverkehr einsetzen. Dafür müssen sich aber die Bundesländer an der Finanzierung beteiligen. Das auszuhandeln ist der Job von Ronald Pofalla, auf dessen Visitenkarte Generalbevollmächtigter für politische und internationale Beziehungen Deutsche Bahn AG“ steht. Vor genau zwei Jahren, am 5. März 2013, hat Ronald Pofalla von seinem damaligen Kanzleramtsminister-Telefon die Vertreter des Bundes im Aufsichtsrat der DB angerufen, und sie mit sanftem Druck überzeugt, einer fünfzigprozentigen Kostensteigerung von Stuttgart 21 auf 6,8 Milliarden € zuzustimmen. Eines der Argumente gegen Stuttgart 21 ist, dass die dort versenkten Millarden für das Bahnnetz in der Fläche fehlen werden und über kurz oder lang ALLE Bundesländer für den Kellerbahnhof zahlen werden. Gestern erhielt ein exklusiver Kreis Post von Pofalla:

„Sehr geehrte Damen und Herren,
heute stellt die Deutsche Bahn ihre Angebotsoffensive für den umweltfreundlichen Fernverkehr vor. In der ersten Ausgabe von „perspektiven“ möchte ich Sie zu diesem Vorhaben informieren. Mit dem neuen Format werde ich auch künftig zu zentralen Themen der DB berichten.
(Siehe angehängte Datei: 150318_perspektiven.pdf)

Mit freundlichen Grüßen
Ronald Pofalla
Generalbevollmächtigter
für politische und internationale Beziehungen
Deutsche Bahn AG
Potsdamer Platz 2, 10785 Berlin
Tel. +49 30 297-61550, intern 999-61550, Fax 030 297-61915“

Um kein copyright zu verletzen, muss ich Sie leider bitten, erwähnte erste Ausgabe der Edel-PR „perspektiven“ unter der angegebenen Telefonnumer direkt zu bestellen.

Monika Lege

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