BUND Bayern zum Weiterbetrieb AKW Isar 2: Hohes Risiko und fast keine Auswirkung auf Strompreise

BUND Bayern zum Weiterbetrieb AKW Isar 2: Hohes Risiko und fast keine Auswirkung auf Strompreise

Der Landesverband des BUND in Bayern hat mit einer Medienaktion am Block Isar2 seine Kritik gegen den Weiterbetrieb der drei verbliebenen Atomkraftwerke über den bislang geplanten Abschalttermin am 31. Dezember 2022 hinaus bekräftigt. Außerdem forderte der BN-Vorsitzende Richard Mergner in einer Video-Botschaft erneut die Stilllegung der Atommeiler. Aufgrund eines weitgehend faktenfreien und vor allem ideologisch motivierten Trommelfeuers aus Reihen der FDP und der CDU/CSU strebt die Bundesregierung nunmehr eine Laufzeitverlängerung bis Mitte April 2023 an. Dabei hatten Prüfungen gezeigt, dass die Atommeiler in der gegenwärtigen Energiekrisenlage die Probleme nicht lösen können: „Hohes Risiko – und fast keine Auswirkung auf die Strompreise“, stellt der Landesverband des BUND daher fest. Der Bundestag wird am 9. November im Umweltauschuss über die geplante Fristverlängerung für die Atommeiler und die dazu notwendige Änderung des Atomgesetzes in öffentlicher Sitzung beraten.

Die Linksfraktion hat den Atomexperten Heinz Smital von Greenpeace als Sachverständigen in der Anhörung benannt. Die Laufzeitverlängerung bis April soll erneut ohne umfassende Sicherheitsüberprüfungen stattfinden. Bereits nach der Atomkatastrophe von Fukushima waren Sicherheitsprüfungen bei den verbliebenen AKWs mit Blick auf den vorgezogenen Atomausstieg teilweise reduziert oder ausgesetzt worden. Darauf hatte der Bundesverband des BUND vor kurzem in einer umfassenden Analyse der Sicherheitschwachstellen der AKW hingewiesen.

Die drei verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland können den Strompreis maximal um vier Prozent drücken. Erneuerbare werden aus dem Netz gedrängt.

Mergner unterstreicht: „Auch spart die Laufzeitverlängerung kaum Erdgas ein, drängt grünen Strom aus dem Netz und behindert den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Die Atomkraft ist es vielmehr, die uns gerade die hohen Strompreise beschert. Denn die maroden Atomkraftwerke in Frankreich, die reihenweise in Revision sind, zwingen uns Strom zu unserem Nachbarn liefern zu müssen. Atomkraft macht den Strom in diesem Fall nicht billiger, sondern teurer!“

Laut einer Studie könnte ein Weiterbetrieb von Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2 den Strompreis in Deutschland sowieso lediglich um maximal vier Prozent senken. „Im Verhältnis zu den gesamten Energiekosten fällt diese geringe Einsparung beim Strom für die Verbraucher*innen nicht so stark ins Gewicht“, erklärt Kathy Mühlebach-Sturm, Vorstandsmitglied und Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Landshut. „Der Weg zu günstigeren Energiepreisen ist das Energiesparen und der möglichst schnelle Ausbau der Erneuerbaren Energien. Denn sie sind die günstigsten Energieformen, die es gibt und machen bereits heute 80 % des weltweiten Zubaus von Kraftwerken aus. Die gesamte Welt setzt also auf Erneuerbare!“

  • Foto: von links: Beate Rutkowski, Richard Mergner, Doris Tropper, Kathy Mühlebach-Sturm, Stefan Maurer, Karl Haberzettl, Martin Geilhufe und Reinhold König – Rechte: Heinrich Inkoferer – zur Nutzung im Zusammenhang mit der Pressemitteilung freigegeben

Dirk Seifert

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