Keine Panik auf der Titanic: E.on auf dem Weg zum Untergang?

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Johannes Teyssen, E.on Chef. Alles nicht so einfach grad.

Milliardenschwere Subventionen für die Atomenergie verhindern nicht, dass die Atomkonzerne am Rande des Abgrunds stehen. E.on wird nach Pressemeldungen für 2014 einen Verlust von runden drei Milliarden Euro einfahren. Nie zuvor gab es derartige Krisenzeiten. Auch Konzerne wie Vattenfall und RWE sind schwer angeschlagen und taumeln angesichts gravierender Fehlspekulationen, dem Atomausstieg und der Energiewende.

Nicht nur die deutschen Atomkonzerne haben es schwer. In Frankreich hat der Atomgigant AREVA ebenfalls schwer mit dem laufenden Strukturwandel zu kämpfen:

Die Zusammenschau der katastrophalen Daten sieht nach der Süddeutschen Zeitung so aus: „Deutschlands größter Energieversorger Eon hat einem Bericht des Handelsblatts zufolge im vergangenen Jahr den größten Verlust der Konzerngeschichte verbucht. Unter dem Strich summiere sich der Fehlbetrag auf rund drei Milliarden Euro, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Konzernkreise. Eon kommentierte den Bericht auf Nachfrage nicht. Der Konzern will seine Zahlen am 11. März veröffentlichen.

Bereits nach neun Monaten hatte Eon einen Nettoverlust von 835 Millionen Euro eingefahren. Das Management rechne mit einem „erheblichen Konzernfehlbetrag“ im Gesamtjahr, hieß es Ende November. Zu den bereits in den ersten neun Monaten ausgewiesenen Wertberichtigungen von 700 Millionen Euro kämen noch mal Abschreibungen von 4,5 Milliarden Euro.
Das Unternehmen plant zudem für 2016 die Aufspaltung in einen Versorger mit Atom- und Kohlekraftwerken und einen anderen für das Ökostromgeschäft.“

Auch, wenn E.on die Verlust-Geschäfte ausgegliedert hat und mit dieser Umstrukturierung eine neue Ausrichtung anstrebt: Der Konzern ist Jahre hinter den Entwicklungen hinterher, die die Energiewende mit ihren gravierenden Strukturveränderungen bei der Energieerzeugung eingeleitet hat. Diese Zeit lässt sich nur sehr begrenzt mit Geld zurückkaufen und die Energiewende bleibt auch nicht stehen, so sehr die Bundesregierung auch auf die Bremse tritt.

Schon seit längerem hat sich E.on auf das Auslandsgeschäft verlegt. Darauf hatte die FR vor knapp zwei Jahren schon hingewiesen. Aber auch dort gibt es zuhauf Probleme und Krisenentwicklungen, mit denen der Konzern zu kämpfen hat.

 

Dirk Seifert

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