Fukushima mahnt: Ein Klima für weltweiten Atomausstieg

„Zehn Jahre dauert die mehrfache Atomkatastrophe in Fukushima an. Nur wegen der günstigen Wetterlage war die Millionenmetropole Tokio nicht unmittelbar betroffen. Aber große Gebiete rund um Fukushima wurden schwer verstrahlt. Mindestens 120.000 Menschen mussten laut Angaben des Bundesamts für Strahlenschutz – nach anderen Angaben mehr als 170.000 Menschen – angesichts der atomaren Bedrohung evakuiert werden, sind teilweise bis heute Flüchtlinge im eigenen Land – und immer noch sind Teile der Region verstrahlt und gesperrt. Noch viele Jahrzehnte werden die Folgen dieser Atomkatastrophe andauern, sie wird Milliardensummen verschlingen und weiterhin die Menschen bedrohen.“ So bilanziert Hubertus Zdebel, atompolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion DIE LINKE.
Weiter stellt der Abgeordnete fest: „Von den Atomruinen gehen weiterhin enorme Gefahren aus: von den enormen Mengen radioaktiven Erdreichs, von den enormen Mengen radioaktiven Kühlwassers und natürlich von dem hochradioaktiven Brennstoff in den explodierten Reaktoren.
Wer heute versucht, die Atomenergie als Alternative zur Klimakatastrophe schön zu reden, ignoriert und verharmlost in unverantwortlicher Weise die nuklearen Risiken schwerer Atomunfälle und die ungelösten Atommüllprobleme. Atomenergie muss weltweit Geschichte werden.

Es ist nur als grotesk zu bezeichnen, dass in der Bundesrepublik zwar als Reaktion auf Fukushima aus der damals gerade beschlossenen Laufzeitverlängerung für den atomaren Wahnsinn eine Laufzeitverkürzung wurde, aber trotz Atomausstieg bis heute immer noch sechs Reaktoren bei uns in Betrieb sind. Reaktoren, in denen ein nächstes Fukushima jederzeit möglich ist. Erst Ende 2021 und 2022 werden jeweils drei Reaktoren abgeschaltet. Jetzt sofort wäre für alle sicherer!
Damit nicht genug: Vom Atomausstieg ausgenommen versorgen die deutschen Uranfabriken in Gronau und Lingen weiterhin Atommeiler in aller Welt mit Uranbrennstoff. Im Bundestag – aber auch außerparlamentarisch – setzten wir uns als LINKE weiter dafür ein, dass alle Atomanlagen hierzulande und auch in der EU abgeschaltet werden! Fukushima mahnt uns: Atomenergie muss Geschichte werden. Umso grotesker ist die neue Nachricht, dass der Betreiber, der französische Staatskonzern Framatome jetzt mit dem russischen Atomkonzern TVEL / Rosamtome die Uranfabrik in Lingen gemeinsam betreiben will.

Besonders zynisch und menschenverachtend ist, dass die AfD im angesichts der Fukushima-Katastrophe aktuell einen Antrag in den Bundestag eingebracht hat, der den bundesdeutschen Atomeinstieg zum Ziel hat. Die Bundesregierung solle sich an der Entwicklung der Generation IV für neue Atomreaktoren einsetzen und national neue Atomreaktoren erforschen. Über die Opfer der Atomkatastrophe bei der AfD: Kein Wort.“

DSe4Zdebel

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