Hochradioaktiver Atommüll aus Jülich und Garching für Zwischenlager nach Ahaus # Zwischenlager verbunkern?

Hochradioaktiver Atommüll aus Jülich und Garching für Zwischenlager nach Ahaus # Zwischenlager verbunkern?

Atomstrom wollen angeblich wieder viele – Atommüll weiterhin niemand: Noch stehen die erforderlichen Genehmigungen für die hochbrisanten Atomtransporte aus den Atomanlagen in Jülich und München-Garching aus. Aber schon demnächst könnten die Castorbehälter mit extrem hochangereichertem und -radioaktivem Atommüll in das Zwischenlager nach Ahaus auf die Reise gehen. Allein in Jülich stehen über 150 solcher Strahlen-Container, die dann quer durch NRW auf die Reise sollen. Dabei kommen wegen der hohen Terrorgefahren neue, speziell entwickelte gepanzerte Fahrzeuge und eine hohe Zahl von Polizei und Sicherheitskräften zum Einsatz. Oder werden diese riskanten Atomtransporte möglicherweise aufgrund der angespannten Sicherheitslage mit Blick auf den Krieg in der Ukraine vorerst ausgesetzt? Wann genau eine Genehmigung für die Einlagerung und den Transport nach Ahaus erteilt wird, bleibt offen. Der Betreiber in Jülich hatte sich – wie auch die BGZ als Betreiber in Ahaus – zuletzt wiederholt optimistisch gezeigt, dass die Genehmigungen zeitnah erteilt werden könnten.

Die Grünen in NRW hatten in der neuen Koalition jüngst noch öffentlich behauptet, dass mit oberster Priorität der Atommüll in Jülich vor Ort in ein neues, noch zu bauendes Zwischenlager umgelagert werden sollte. Davon ist nichts mehr zu hören. umweltFAIRaendern hatte berichtet, dass der Haushaltsausschuss des Bundestages mit Zustimmung der Regierungsfraktionen und den beteiligten Ministerien Atomtransporte aus Kostengründen nach Ahaus durcführen wolle. Die Mehrkosten müsste sonst NRW übernehmen. Nach Mitteilung der BI habe die Landesregierung im Haushalt auch Rückstellungen gebildet, aber erwartet wird, dass die Grünen im Bund und im Land NRW die Atomtransporte aus Jülich nach Ahaus mittragen werden. Dabei wären sie als atomares Erbe ein ganz guter Hinweis, warum es mit der Atomenergie keine Zukunft gehen kann.

Diese Castortransporte sind aus Sicherheitsgründen hochumstritten. Aber auch, weil das veraltete Zwischenlager in Ahaus in etwas mehr als zehn Jahren die Betriebsgenehmigung verliert und aufgrund der wachsenden Terrorgefahren und andere wichtiger Sicherheitsfragen bereits Nachrüstungen laufen. Auch ist aufgrund der weiteren Verzögerungen bei der Endlagersuche für hochradioaktive Abfälle klar, dass die Zwischenlagerung noch weitere Jahrzehnte, weit über die bislang geplanten 40 Jahre hinaus, dauern wird.

Neue Terrorgefahren, aber auch die Frage, ob die bisherigen Sicherheitskonzepte taugen, das Inventar nicht erneut kritisch und die Behälter weiter dich bleiben, sind enorm wichtige Herausforderungen. Zuletzt hat die BI in Ahaus angesichts der Laufzeitverlängerung der Zwischenlagerung gefordert, neue langfristige Konzepte zu entwickeln, bei denen der Atommüll oberflächennah tiefergelegt werden und verbunkert werden müsste. Auch die BI on Gorleben hatte das in den letzten Monaten immer wieder gefordert.

Der Bau eines neuen Zwischenlagers in Lubmin – erforderlich, weil die alte Halle nicht auf der erforderlichen AntiTerrorschut-Standards nachgerüstet werden konnte – zeigt sowohl bei Wandstärken und anderen baulichen Maßnahmen einige Verbesserungen. Allerdings kann man nicht von Verbunkerung sprechen und die Lagerung des Castor-Behälter erfolgt weiterhin auf der Erdoberfläche.

  • Alles zum Neubau eines Zwischenlagers in Lubmin für HAW Abfälle aufgrund des fehlenden Terrorschutzes auf umweltFAIRaendern.de

Der BUND und andere hatten neben massiven Sicherheitsverbesserungen auch die Nachrüstung von „Heißen Zellen“ gefordert, um undichte Behälter vor Ort reparieren zu können, wenn die Reaktorbecken der AKWs nach dem Rückbau nicht mehr zur Verfügung stehen.

Die Option, den Atommüll sogar in die USA zu exportieren, ist aufgegeben worden, weil die Kosten und die Anforderungen an die Sicherung wegen der Terrorrisiken zu hoch gewesen wären und die technischen Möglichkeiten zur weiteren Behandlung in den USA lange nicht vorhanden waren.

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Dirk Seifert

5 Gedanken zu “Hochradioaktiver Atommüll aus Jülich und Garching für Zwischenlager nach Ahaus # Zwischenlager verbunkern?

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