Hamburg im Anti-Atom-Frühling: Fukushima mahnt! Atomausstieg vollenden – Lesen ohne Atomstrom
Gegen den wachsenden atomaren Wahnsinn setzt die Umweltbewegung auf den Anti-Atom-Frühling. Wenige Tage vor dem Jahrestag der mehrfachen Nuklear-Katastrophe von Fukushima laufen bundesweit Aktionen zum Ausstieg aus der Atomenergie an – auch in Hamburg. Am 1. März läuft mit viel Prominenz die Veranstaltungsreihe „Lesen ohne Atomstrom“ an. Am 11. März kommt es dann zu einer vom BUND und anderen Anti-Atom-Gruppen organisierten Demonstration in Hamburg. Bereits für das kommende Wochenende ruft ein Bündnis „runterfahren.org“ zu Aktionen zivilen Ungehorsams nach Bayern zum AKW Isar 2 auf.
- Über den Anti-Atom-Frühling und bundesweit geplante Anti-Atom-Aktionen gibt es hier mehr Informationen. Runterfahren.org informiert hier.
- Über die bisherigen Aktionen von runterfahren.org auf umweltFAIRaendern.de mehr lesen.
Nachdem die Bundesregierung zuletzt die Frist für die Abschaltung der drei letzen bundesdeutschen AKWs Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2 von Dezember 2022 auf Mitte April 2023 verlängert hatte, werden nun bundesweit Anti-Atom-Organisationen aktiv. Mit einem „Anti-Atom-Frühling“ wollen sie unterstreichen, dass es eine weitere nukleare Laufzeitverlängerung nicht geben darf. Unterlassene Sicherheitsprüfungen erhöhen die Risiken schwerer Unfälle. Das Atommüllproblem ist immer noch ungelöst und erneut haben die Verantwortlichen erklärt, dass sich die Suche nach einem Endlager um Jahrzehnte verzögern wird.
Inzwischen hat sich auch bestätigt, dass die AKW-Laufzeitverlängerung wegen eines angeblichen Strommangles angesichts des Krieges von Russland in der Ukraine vollkommener Unsinn war. Dennoch werden die Ideologen von CDU/CSU, AfD und FDP nicht müde, für diese komplett unsinnige Laufzeitverlängerung und einen neuen Atomeinstieg zu werben – und nicht nur in Süddeutschland weiterhin die erneuerbare Energiewende massiv zu blockieren.
Die Protestaktionen finden auch zum Jahrestag und Gedenken an die mehrfache Atomkatastrophe von Fukushima am 11. März 2011 statt. Damals waren nach einem schweren Erdbeben und einem Tsunami die Notstromversorgung des AKWs ausgefallen. Es kam zu Explosionen und Kernschmelzen und massiven Freisetzungen von Radioaktivität. Fast 200.000 Menschen mussten langfristig evakuiert werden. Die Aufräumarbeiten werden noch Jahrzehnte andauern.
- In Hamburg läuft in Gedenken an die Fukushima-Katastrophe am 1. März das Programm von „Lesen ohne Atomstrom“ mit zahlreichen Veranstaltungen gegen Atomenergie an. Das Programm ist hier online. Die Veranstaltungen sind kostenlos.
Zur Demo für den Atomausstieg und gegen die Laufzeitverlängerung rufen Hamburger Anti-Atom-Organisationen mit den folgenden Hinweisen auf. Hamburg ist auch immer noch von zahlreichen Atomtransporten zur Ver- und Entsorgung von Reaktoren betroffen.
Dokumentation:
Hamburg – Fukushima mahnt! Demo 11.3.23
- Siehe auch hier: Atomransporte Hamburg Stoppen
- Alles über Atomtransporte in Hamburg auf umweltFAIRaendern.de
(11. März 2011 – kein Ende!) – Demo Sa. 11. März 2023, 13 Uhr, Hamburg, Holzdamm 57 am Hbf. // Sofortige Stilllegung aller Atomanlagen – weltweit! („friedliche“ UND militärische Nutzung der Atomenergie)
Die Atomkatastrophe in Fukushima war und ist keine Naturkatastrophe, sondern ein Verbrechen. Wir vergessen nicht das Leid der Menschen, die von den Katastrophen betroffen sind. In unserem Kampf um ein menschenwürdiges Leben reicht es nicht nur einzelne Symptome der herrschenden Verhältnisse (wie z.B. Unterdrückung, Ausbeutung, Atomtechnologie, Klimakatastrophe, …) isoliert zu kurieren, sondern die gemeinsamen Ursachen (u.a. die machtpolischen und ökonomischen / kapitalistischen Verhältnisse) studieren, angreifen und verändern! Das werden wir nicht ausschließlich erreichen durch Analysen, Argumente, Appelle oder juristische Prozesse, sondern da müssen wir schon selbst Hand anlegen!
– Da war doch was. Wenn wir uns recht erinnern fliegen die Dinger immer wieder in die Luft (Fukushima, Tschernobyl, Harrisburg… und welches kommt als nächstes?).
Auf Ausstiegsdaten können wir uns nicht verlassen. „Atomausstiege“ hatten wir schon mehrfach. Sie wurden immer wieder gebrochen, da müssen wir schon selbst aktiv werden und bleiben! Das gilt auch für den Kohleausstieg 2030/38, der noch weit weg ist. Den letzten Atomausstieg haben sie wenige Monate vor dem eigentlichen Termin wieder gekippt…
Mit der Technik von gestern…
Das „jüngste“ deutsche Atomkraftwerk ist Neckarwestheim 2. Es ging noch vor der deutschen Wiedervereinigung ans Netz. Das Alter hat bereits deutliche Spuren hinterlassen. Mehrere hundert Rohrleitungen im Herzen der Anlage (Dampferzeuger) mussten bereits auf Grund von Rissbefunden verschlossen werden. – Der Reaktordruckbehälter sowie die Dampferzeuger in einem Atomkraftwerk lassen sich bei einer Versprödung nicht austauschen. Eine Katastrophe wie in Fukushima, ist auch bei uns nicht ausgeschlossen – allemal, weil die Reaktoren immer älter werden und Sicherheitsprüfungen und Nachrüstungen in den letzten Jahren nicht mehr im vollem Umfang stattgefunden haben.
… die Probleme von morgen schaffen…
Und dann gibt es doch noch ein Problem mit dem Atommüll. Seit einem halben Jahrhundert wird ein sog. Endlager gesucht, aber nicht gefunden. Bisher gab es in Deutschland drei Versuche ein Endlager zu bauen: – Morsleben stürzt nach und nach ein. – Die Asse läuft langsam mit Wasser voll. – Gorleben wurde gerade noch rechtzeitig gestoppt.
Die zuständige Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hat nun bekannt gegeben, dass es mit einem „Endlager“ in dieser Hälfte des 21ten Jahrhunderts leider doch nichts wird. Aktuell steht vor allem Methodenentwicklung im Mittelpunkt -aha…
Ein sicheres Endlager ist technisch und physikalisch gar nicht vorstellbar!
Ach ja, das Uran für den Weiterbetrieb der Atomanlagen kommt nicht aus Deutschland. Uran wird ausnahmslos importiert. Über den Hamburger Hafen sind dabei die Reedereien Hapag-Lloyd und OOCL an Seetransporten von Uranhexafluorid aus Kanada beteiligt. Die Reederei MACS transportiert Yellow Cake (wird zur Herstellung von Uranhexafluorid benötigt) aus Namibia nach Hamburg. Uran kommt aber auch aus Russland nach deutschland (hoppla). Unter anderem Atom-Transporte aus Russland durch Schiffe in und aus dem Hafen konnten wir in Hamburg schon vor einigen Jahren durch Öffentlichkeitsarbeit und Protestaktionen vor Ort stoppen. Dies führte bislang auch zu dem sogennanten freiwilligen Selbstverzicht auf „Kernbrennstofftransporte“ und deren Umschlag im Hamburger Hafen Seitens der Hamburger Hafenbetriebe.
Mithin: Alles was gegen den Betrieb von Atomanlagen vor dem russischen Angriff auf die Ukraine galt, stimmt weiterhin, nur scheint die Halbwertszeit dieses Wissens doch sehr begrenzt zu sein. Es ist nicht so leicht aktuell mit Argumenten gegen den Tunnelblick vieler angesichts von Krieg und Klimakrise anzukommen – aber bei Panik hilft oft erst mal durchatmen, kurz nachdenken und dann erst handeln. Es gibt keine friedliche Nutzung der Atomenergie, es wird immer wieder kriegerisch genutzt. Der Übergang zur militärischen Nutzung ist offen. Oft versteckt letztere sich hinter dem Interesse zur Modernisierung und Ausbau von AKW.
Wenn Du was tun willst komm zur Demo am Samstag den 11.03.23 um 13 Uhr.
Treffpunkt ist am Hauptbahnhof, Holzdamm 57 (hinter dem Ohnsorg Theater). Von der Atomtransporte-Rederei OOCL geht es vorbei an Hapag-Lloyd zum japanischen Generalkonsulat und zur Abschlusskundgebung am Rathaus.
Beteiligt euch gerne auch an unseren regelmäßigen Treffen der Hamburger Anti-Atom-Initiativen:
kontakt[ät]atomtransporte-hamburg-stoppen.de
Vergessen wir das Leid von Fukushima nicht. Stoppen wir diese unnötigen, gefährlichen Atomtransporte und somit auch die Atomkraftwerke sowie die Atomanlagen zu deren notwendigen Versorgung! Atomenergie und Gas sind nicht grün und nachhaltig! Sie werden das Klima nicht retten.
Keine Atomtransporte durch Hamburg und anderswo! Don‘t nuke the climate!
http://www.atomtransporte-hamburg-stoppen.de/
https://sand.blackblogs.org
https://www.umweltgewerkschaft.org
https://mausbremen.blackblogs.org/
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