Heute in Kopenhagen
In Kopenhagen findet heute ein Agrar-Aktionstag von Via Campesina statt. Wir werden uns beteiligen. Es geht darum, klar zu machen, dass wir eine Regionalisierung der Nahrungsmittelproduktion brauchen. Warum die Tomaten aus Spanien kaufen, die inklusive des Transports bis zu 50 Mal mehr Emissionen verursachen als die Tomaten des Bauern nebenan? Es tut mir auch leid, dass in diesem Blog aus Kopenhagen so viel über die Polizei steht, aber jeglicher politische Protest, der das Image des sauberen Klimagipfels stört, welcher doch nur das Beste will und die Welt rettet, wird einfach marginalisiert und weggesperrt. Hier noch ein Video zu der gestrigen Demonstration, das ROBIN WOOD Banner und somit wir sind im Hintergrund zu sehen. Der gestrige Auszug der G77, die mittlerweile insgesamt 130 Entwicklungsländer vertreten, steht in Zusammenhang mit weiter stattfinden exklusiven Gesprächen, der „großen westlichen Industrienationen“. In diesen Gesprächen zeichnet sich ab, dass der Pfad des Kyoto-Protokolls verlassen werden soll, in eine Richtung, die den Industrienationen nutzt und den globalen Süden benachteiligt. Eigentlich ist dieser Gipfel nur eine Fortsetzung der politischen Agenda von Seattle (1999) und dem G8-Treffen in Deutschland. In Hinterzimmergesprächen wird die Welt dominiert und in der Presse wird danach verkündet, dass die Welt gerettet sei. Aber was ist denn aus der „kontrollierten Globaisierung“ und der „Klimarettung“ geworden, die uns damals versprochen wurden? Finanzkrise und Klimachaos? Auch damals wurden die Proteste diskreditiert und mißverstanden.Wir haben 10 Jahre des Handelns verloren. Heute Nachmittag gibt es ein Podiumsgespräch beim Klimaforum09, dem alternativen Gipfel, an dem ich teilnehme. Hierbei geht es um eine alternative Energiepolitik. Was bedeutet denn: Lasst die fossilen Energieträger im Boden? Nun, aber geht es zunächst zu Via Campesina: „Change the food system not climate!“