Klimawandel in Kopenhagen

Heute Abend waren wir auf dem Treffen des Climate Justice Now! Netzwerkes (CJN), wo die heutigen Ereignisse besprochen wurden und so kann ich diese aus erster Hand weitergeben. Nach dem, was heute alles passierte, und dem was zum Beispiel die Tagesschau berichtet, erscheint dies auch bitter nötig.

Die Delegation von Friends of the Earth (bei uns der BUND) wurde bereits im Vorfeld der heutigen Aktionen komplett vom Klimagipfel ausgeschlossen und durften das Bella-Center nicht mehr betreten.

Climate Justice Action

Der Climate-Justice-Action(CJA) – Sprecher Josie war heute heiser vom Schreien im Bella Center: Mehr als 200 Vertreter von NGOs marschierten aus dem Bella-Center und wollten sich mit den Demonstrierenden treffen, die Polizei versprach sie durchzulassen. Kaum aber waren sie draußen angekommen, wurde dieses Versprechen wieder zurückgenommen.

In einem Beratungszirkel wurde abgesprochen, dass die Vertreter der NGOs und kleinerer Länder zivilen Widerstand leisten, dies aber so geschieht, dass sich von Ausweisung bedrohte zurückhalten. Sie drückten gewaltfrei gegen die Absperrungen und es kam zu einem Knüppeleinsatz der Polizei. Das symbolisches Treffen durch den Sichtkontakt mit der Demonstration war für sie aber ermutigend.

CJN and CJA sehen die Demonstration heute als wichtige Aktion und Symbol des zivilen Widerstands. Dieser wurde zum Teil brutal gestoppt. Es gab keinen gewalttätigen Teil der Demonstartion, wie z.B. in der Tagesschau berichtet, der gesamte Sturm auf das Bella-Center erfolgte gewaltfrei – von Seiten der Demonstrierenden. Der große Erfolg bestand darin, dass alle Regierungsvertreter im Bella-Center fühlten, dass etwas nicht stimmt, dass auf diesem Klimagipfel etwas schief läuft.

Im Bella-Center selbst stürmten zwei Umweltaktivisten die Bühne und forderten Klimagerechtigkeit. Viele Delegationen, besonders des globalen Südens, applaudierten.

Die Nachrichten vom Klimagipfel sind erschreckend. So sollen monokulturelle Baumplantagen als CO2-Senken anerkannt werden, was dazu führen wird, dass noch mehr Regenwald in Plantagen (z.B. für Palmöl) umgewandelt werden wird.

Die Industriestaaten bieten, wenn überhaupt, nur Geld gegen den Klimawandel und wollen selbst keinerlei Strukturen ändern. Business as usual.

Aber wie geht es denn nun weiter? Der Gipfel ist noch nicht zu Ende – die Ergebnisse werden erschreckend sein.

Schon jetzt muss der Prozess beginnen, die Energie aus Kopenhagen wieder in unsere Gruppen und Länder zu tragen. Wir müssen nun, unabhängig vom Ausgang des Klimagifpels, noch stärker für das Klima streiten.

Der nächste Klimagipfel wird übrigens in Bonn stattfinden, also fast zu Hause.

Daniel Häfner

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert