ROBIN WOOD auf der Gartenmöbelmesse Spoga in Köln
„Mr., if you order more than one container, I can give you this folding chair for a very competitive price. Oh, I see, you need a certificate? No problem! What kind of certificate do you need?“ Der Verkäufer aus Indonesien hält mich für einen ernsthaften Kaufinteressenten. Ich hab mich als Inhaber eines Möbelgeschäfts ausgegeben. Seine Gartenmöbel – die er hier auf der internationalen Gartenmöbelmesse Spoga in Köln ausgestellt hat – sind aus dem Regenwaldholz Shorea gemacht. Woher es stammt, weiß er nicht und es scheint ihn auch nicht besonders zu interessieren. Aber er kann mir ein schönes Umwelt-Zertifikat dafür besorgen. Damit könnte ich dann die Öko-Bedenken meiner potentiellen Kunden zerstreuen. Die traurige Wahrheit ist leider, dass die Hölzer der Gattung Shorea nur im Regenwald wachsen und dass für die angebotenen Klappstühle Tropenwälder geplündert wurden. Ein paar Stunden zuvor war ich noch in offizieller Mission – als ROBIN WOOD Aktivist – gemeinsam mit einem Kamerateam des NDR unterwegs. Vor der Kamera waren die Händler natürlich nicht so gesprächig. Von Schuldbewusstsein – die letzten Naturwälder Asiens zu Klappstühlchen gesägt zu haben – war aber auch hier keine Spur. Jetzt muss ROBIN WOOD gemeinsam mit anderen Umweltverbänden daran arbeiten, dass die von der EU beschlossenen Importverbote für illegales Holz möglichst konsequent umgesetzt werden. Das Verbot tritt aber erst 2013 in Kraft und EU-einheitliche Strafen bei Zuwiderhandlung sind auch nicht geplant. Es bleibt also noch viel zu tun.