Stuttgart 21 – Wenn aus Kieseln Pflastersteine werden

In der ROBIN WOOD-Pressestelle stellen wir Pressekontakte zu Augenzeug_innen her. Wir sammeln die Berichte über die letzte Nacht und recherchieren unbestätigte Meldungen. Bestätigt ist, dass durch den Wasserwerfereinsatz einem Mann ein Auge zerstört wurde. Eine zehnjährige Schülerin erlitt durch den Schlag eines Polizisten eine Gehirnerschütterung.

Wasserwerfereinsatz im Schlosspark. (Foto: Chris Grodotzki/ROBIN WOOD)
Wir arbeiten gegen die Hetze, Gewalt ginge von den S21-Gegner_innen aus: Offiziell „präzisiert“ ist inzwischen die Meldung aus den 20 Uhr-Nachrichten von gestern, Polizisten seien durch Würfe von Steinen und Flaschen aus den Reihen der Demonstrant_innen verletzt worden. Es wurden keine Polizisten verletzt, „gemeint“ waren Plastikflasche(n) und Kieselsteinchen. Unser großes Bündnis Bahn für Alle hat gestern Nachmittag in einer gemeinsamen Pressemitteilung die staatliche Gewalt gegen Demonstrant_innen verurteilt. Bis Montag abend hat Minsterpräsident Mappus Zeit, eine Unterlassungserklärung zu unterzeichnen. Er hatte vergangenen Samstag im Focus-Interview von „Berufsdemonstranten, zum Beispiel von Robin Wood“ gesprochen und ihnen zunehmende „Aggressivität und Gewaltbereitschaft“ unterstellt. Damit hat er sechs Tage vor dem, was gestern in den Tagesthemen als „Bürgerkrieg“ anmoderiert wurde, den Streit um die wahre Berichterstattung vorbereitet. Hintergrund zu S21

Monika Lege

10 Gedanken zu “Stuttgart 21 – Wenn aus Kieseln Pflastersteine werden

  1. „Bestätigt ist, dass durch den Wasserwerfereinsatz einem Mann ein Auge zerstört wurde.“ – Gibt es noch andere Quellen, als euch? Ich hab nichts gegen euch, aber ihr seid nunmal nicht neutral. Aber Ich denke auch nicht, dass ihr da was verfälscht 🙂

    Macht bitte weiter so, ich find es gut, wenn sich Menschen so engagieren!

    lg

  2. Ich finde eure Berichterstattung zu S21 echt super. Aber müsst ihr immer so komisches Zeugs schreiben wie „Gegner_innen“ oder „Demonstrant_innen“? Warum schreibt ihr nicht einfach „Gegnerinnen und Gegner“ bzw. „Demonstrantinnen und Demonstranten“? Da würde sich jeder eingeschlossen fühlen und korrektes Deutsch wäre es auch. 😉

  3. @Eknoes: Wir sind nicht neutral, aber wir setzen alles daran, objektiv zu berichten. Die Information stammt meines Wissens nach von den Sanitätern, die sich um die Erstversorgung des Verletzten gekümmert haben. Seitdem ist nichts mehr nach Außen gedrungen, was aber auf Grund ärztlicher Schweigepflicht nicht verwunderlich ist.

    @Matze: Durch Formulierungen, die Menschen ausklammern, die sich nicht in ein zweigeschlechtliches Schema einordnen lassen, werden durchaus nich alle Menschen eingeschlossen. Wir bemühen uns aber schon seit unseren Anfängen um geschlechtergerechte Sprache. Darum verwenden wir (häufig auch) den Gender Gap. Das liest sich etwas ungewohnt, macht die Welt aber besser.

  4. @Heinz Ich sehe einen Mann der mit erhobenen Händen ohne Waffen dasteht und protestiert. Man kann ihn wegtragen, oder ihm sein Augenlicht nehmen in dem man einen Wasserwerfer auf seinen Kopf richtet.

  5. HAllo Lena,

    ich sehe einen Mann, der sich bewusst in den Werfer stellt. Falls du noch nicht in einem Werfer drin warst – es ist nicht immer möglich, zu erkennen, wer sich gerade in den Wasserstrahl stellt – besonders, wenn das 30 Meter weiter stattfindet und von Bäumen und anderen Menschen etc. verdeckt ist.

    Da sehe ich die Intelligenz des Einzelnen in der Pflicht. Du kannst mit einem Werfer (er steht ziemlich am Ende des Strahls) nicht auf ein Gesicht halten, wenn du es nicht siehst. Außerdem weißt du bestimmt selbst, wie schnell man sich ducken kann oder einem Strahl aus dem Weg gehen kann.

    Ich sehe halt die Instrumentalisierung der Medien hier schwierig. Aber das dieser Mann fast Märtyrer-artig dem Strahl trotzden will…Wenn ihm die Augen schmerzen, stünde er nicht so da. Einfach den eigenen Verstand benutzen.

  6. Wenn man die Bilder im TV zum Vorgehen der Polizei zu Stuttgart 21 sieht, denkt man nicht daran, dass dies in Stuttgart, im Musterländle ist. Das sieht eher nach Demonstrationniederschlagungen in Südafrika aus. Jetzt bin ich mal gespannt, wie die Politik aus dieser Nummer wieder rauskommt. Zur Zeit wird versucht, dass man Tatsachen schafft. Vielleicht schaffen die Wähler bei der nächsten Landtagswahl auch Tatsachen. Wir werden sehen.

  7. @Heinz:
    Ist dir klar WO der Manns teht? Er steht in einem Biergarten des Parks, der ganz regulär seinen geschäften nachgekommen ist, bis die, von Wasserwerfern getrieebnen, Demonstranten einfallen. Dieser Mann stellt sich ud sagt meiner meinung nach mit seiner Körpergeste: Ich bin zwar nur einer aber mir macht euere Wassermacht nichts!

    Dass der Mann dem das auge rausgeschossen wurde, sich auch so verhalten hat ist nicht bekannt. es sit falsch und unmenschlich das Verhalten eines Demonstrantena uf das eines anderen zu üebrtagen. Menschen sind und bleiben individuen.

    Zum Thema an sich: Wasserwerfer dürfen nach dem gesetz nur eingesetzt werden wenn keine andere möglichkeit bleibt. Zb wenn es zu gefahrensituationen kommt oder kommen würde. Ich sehe da keine gefahr. Es wurde lediglich die Röumung gewaltsam durchgesetzt um völlig sinnlos weil völlig verfrüht Bäume gefällt werden sollten. Vernünftig wäre es, die Demonstanten dotrt zu lassen, und zu einem Zeitpunkt wieder zu kommen, an dem weniger oder keine Demonstranten dort sind. Wenn man denn schon sein Recht als Stadt durchsetezn will.

    Es bleibt aber in jedemn fall falsch ohne Not Kinder wie Rentner aber auch Männer mittleren Alters mit Knüppel zu schlagen, mit Pfefferpray zu reizen oder mit Wasserstrahlen zu verletzen bishin zu Platzwunden und dem Verlut des Augenlichts.

    Das ist unverhältnismäßig! Niemand sollte so verletzt werden, weil 25 Bäume gefällt werden sollen! Es sit keine gefahr für die allgemeinheit von den demosntranten ausgegangen und es wurde kein privates Haus bestzt sondern an ienem öffentlichen ort friedlich demonstriert!

  8. @ Für Frieden:
    *Vernünftig wäre es, die Demonstanten dotrt zu lassen, und zu einem Zeitpunkt wieder zu kommen, an dem weniger oder keine Demonstranten dort sind.*

    Das wird nie mehr der Fall sein, denn sobald sich etwas im Park tut, sind die perfekt organisierten Parkschützer massiv vor Ort, vor allem jetzt nach dem Tag der nationalen Schande am 30.09. Dank Internet und foto- bzw. filmtauglicher Handys ist heute glücklicherweise eine geniale Vernetzung der Projektgegner möglich, die sehr zeitnahe Gegenaktionen erlaubt. Wir Gegner werden auch weiterhin gewaltfrei agieren und uns nicht beugen. JETZT ERST RECHT: OBEN BLEIBEN!

  9. Es stellt sich mir die Frage warum die Wasserwerfer in den Biergarten gerichtet wurden, dessen Besucher in dem Moment mit Sicherheit den Fortgang der Räumung nicht behindert haben.
    Genauso wurden Menschen die auf der Wiese neben der zu räumenden Straße standen ebenso beschossen wie die auf der Straße sitzenden.
    Auf der Wiese am Biergarten wurden übrigens auch durch eine Polizeikette unter Einsatz von Reizgas Personen aus unnachvollziehbaren Gründen weggedrängt.

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