Deutsche Atomkraftwerke sind sicher – werden die Regierenden sagen!
Noch überschlagen sich die Nachrichten aus Japan und wir können nur hoffen, dass dort durch die Radioaktivität keine Menschen zu Schaden kommen. Doch schon jetzt ist klar, wie die Diskussion bei uns verlaufen wird: Es wird um alte Atomkraftwerke in Japan, dortige unzuverlässige Betreiber und um Erdbebengebiete gehen … dabei wird wieder versucht aus dem Blick zu nehmen, dass Atomenergie an sich ein Hochrisikotechnologie ist. Die Regierungspolitiker, die für die Laufzeitverlängerungen der AKWs gesorgt haben werden sagen (schätzten wir um 13:16 Uhr): 1. haben sie noch nicht genug Informationen 2. bedauern sie den Zwischenfall 3. ist Deutschland durch einen Super-GAU in Japan nicht/kaum betroffen 4. sind deutsche Atomkraftwerke (erdbeben-)sicher 5. wird in einigen Wochen eine Kommission eingesetzt, die 4. bestätigt Natürlich gibt es bei jedem Unfall spezifische Umstände, doch die Atomtechnologie ist eben an sich hochriskant und das Ausmaß eines Unfalls ist unvorstellbar. Three-Mile Island schlitterte 1979 nur knapp an einer Kernschmelze vorbei, vor knapp 25 Jahren explodierte das AKW in Tschernobyl und auch z.B. das AKW Forsmark in Schweden entging im Jahr 2006 nur knapp einer Kernschmelze. Für uns gibt es nur eine Lösung: Die Stilllegung aller Atomanlagen weltweit – sofort. In Baden-Württemberg gibt es heute eine Menschenkette (bei einem unsicheren AKW in einem Erdbebengebiet), in vielen Städten Unterstützungsdemonstrationen, in den nächsten Wochen wird die Atom-Debatte heißer werden. Im April wird es zahlreiche Aktionen anlässlich des 25. Jahrestages von Tschernobyl geben. Unterstützen sie uns für die zukünftigen Auseinandersetzungen, Kraft und Ressourcen werden wir brauchen, um dem Atomspuk nach und nach den Garaus zu machen… Update 19.00 Uhr: Die Regierenden reagierten wie folgt: 3. Umweltminister Röttgen: Keine Gefahr für Deutschland bei möglichem Super-GAU in Japan 4. Merkel betonte aber: „Wir wissen, wie sicher unsere Kraftwerke sind.“ 5. Merkel kündigt die Überprüfung der Sicherheitsstandards an. Unsere Forderung bleibt: Die Stilllegung aller Atomanlagen weltweit – sofort.
Sie irren sich in einem Punkt: Das Kernkraftwerk Three Mile Island nahe Harrisburg, PA. schlitterte 1979 keineswegs knapp an einer Kernschmelze vorbei. Vielmehr kam es infolge einer Kette menschlicher und technischer Fehler zu einer partiellen Kernschmelze im Block 2, der erst drei Monate zuvor ans Netz gegangen war.
Genauere Informationen zum Unfallhergang entnehmen Sie bitte: http://de.wikipedia.org/wiki/Three_Mile_Island#Unfallhergang
Grundsätzlich stimme ich zu, aber die „Stillegung aller Atomanlagen weltweit – sofort“ geht nicht (wird vermutlich selbst Ranga Yogeshwar sagen)! Dann ist nämlich die Steckdose leer und der PC über den ich mich gerade dem Widerstand anschließe ist dann auch tod. Aber: Es gab ein tragfähiges, bereits ausgehandeltes Konzept für den Ausstieg, und genau dieses muss so wieder reinstalliert werden.
LG Roman