Fukushima mahnt: Uranfabrik Gronau abschalten

In Gronau haben am ersten Jahrestag der Atomkatastrophe von Fukushima 4.000 Menschen für die sofortige Stilllegung der dortigen Uranfabrik demonstriert. In einem Redebeitrag bei der Auftaktkundgebung betonte der Vertreter von ROBIN WOOD, das die Atomgefahren nicht erst in Atomkraftwerken oder in der Urananreicherungsanlage Gronau beginnen, sondern dass gravierende Umweltschäden und erhebliche Gesundheitsgefahren und Krebserkrankungen bereits beim Uranabbau entstehen. In Deutschland ist bis Anfang der 90er Jahre in Sachsen und Thüringen durch die Wismut AG Uran im großen Still abgebaut worden. Allein die Umweltsanierung, die bis heute andauert, wird über sieben Milliarden Euro kosten. Bei 20.000 Menschen wurden z.T. schwerere Gesundheitsschädigungen aufgrund ihrer Tätigkeit in den Minen als Berufskrankheit anerkannt. Die zeigt, welch erhebliche Folgen der Uranabbau selbst in einem Industrieland hat. Heute stammt das Uran z.B. aus Uranabbaugebieten in Afrika, z.B. aus einem der ärmsten Länder der Welt: Dem Niger, am Rande der Sahelzone. Studien über Umwelt- und Gesundheitsschädigungen, wie sie in Deutschland gemacht wurden, liegen für den Niger und die Betroffenen nicht vor. Die Bundesregierung und die Atomfirmen leugnen diese Risiken. Doch Berichte von Betroffenen, von Entwicklungsgruppen und Umweltorganisationen, die vor Ort recherchiert haben, sind alarmierend: Der radioaktive Staub aus den Uranhalden verseucht großflächig die Umgebung und wird von den Menschen eingeatmet. Trink- und Grundwasser werden radioaktiv belastet. Die Menschen vor Ort werden über die Risiken radioaktiver Strahlung nicht aufgeklärt. Es gibt unter der Bevölkerung viele Hinweise auf Krebserkrankungen, die es früher dort nicht gab. In Gronau wird Uran weiter verarbeitet, für das Menschen im Uranabbau im Niger und anderen Orten an Krebs erkranken und sterben! Auch deshalb muss die Uranfabrik endlich stillgelegt werden. An die Adresse der zuständigen Ministerien, der rot-grünen Landesregierung in Düsseldorf und dem Bundesumweltministerin in Berlin, sagte der ROBIN WOOD Vertreter: Wenn ihr nicht abschaltet – steigen wir euch aufs Dach! Unterschriften-Aktion von ROBIN WOOD unterstützen: www.robinwood.de/uran!

Dirk Seifert

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