Atomfilz bleibt – Atomlobbyist Hennenhöfer geht vorerst nicht in Pension

Der Atomlobbyist Gerald Hennenhöfer, derzeit Abteilungsleiter für Reaktorsicherheit im BMU, geht nach Informationen des NDR nicht zum Ende des Jahres in Pension. Offenbar hat Bundesumweltminister Altmaier seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert.
Vor allem für die Menschen rund um das marode Atommülllager ASSE II ist das eine Ohrfeige. „Der Landrat von Wolfenbüttel, Jörg Röhmann (SPD), der zugleich Vorsitzender der Asse Begleitgruppe ist, sieht das Festhalten an dem Beamten als „Ohrfeige für die Region“. Aus seiner Sicht beeinflusst Hennenhöfer den Prozess massiv.“ Röhmann wirft Hennenhöfer vor, die Rückholung des Atommülls aus der ASSE II zu hintertreiben, obwohl selbst sein Chef offiziell immer wieder beteuert, dass die Rückholung oberste Priorität habe.
Hennenhöfer war bereits unter Angela Merkel im Umweltministerium aktiv, als sie dort noch Ministerin war. Unter der rot-grünen Bundesregierung war er unter anderem als Anwalt für die Betreiber der ASSE aktiv und verhandelte für die Atomkonzerne Anfang 2000 auch den so genannten „Atomkonsens“. Im Jahr 2009 holte Norbert Röttgen Hennenhöfer zurück ins Umweltministerium.
Der NDR berichtet außerdem:  „Auf Fragen zur Vertragsverlängerung von Hennenhöfer reagierte Altmaier gegenüber dem NDR gereizt und brach ein Interview ab. Die Begründung: Zu Personalfragen würde er sich vor laufender Kamera nicht äußern.“

Dirk Seifert

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