Widerstand gegen die Urananlage Gronau – Die Jahre 1981 – 2001

Udo-Lindenberg gegn UAA Gronau
Auch Ureinwohner Udo Lindenberg ist gegen die Uranfabrik in Gronau

In Gronau steht die einzige bundesdeutsche Urananreicherungsanlage. Mit ihr wird jedes zehnte Atomkraftwerk auf der Welt mit dem erforderlichen Uranbrennstoff versorgt. Auch nach dem vermeintlichen Atomausstiegsbeschluss nach Fukushima darf die URENCO in Gronau weiterhin völlig unbefristet seinen internationalen Urangeschäften nachgehen. Statt die Anlage stillzulegen, soll sie sogar verkauft werden: E.on und RWE gehört ein Drittel des URENCO-Konzerns und die wollen durch den Verkauf drei Milliarden Euro verdienen. Dabei ist die URENCO-Anlage nicht einfach nur eine Urananlage: Mit der dort eingesetzten Anreicherungstechnik, den so genannten Gaszentrifugen, kann grundsätzlich das Uran auch soweit angereichert werden, dass es für die Herstellung von Atomwaffen geeignet ist.
Daher unterliegt die URENCO internationalen Verträgen, die einerseits deren kommerzielle Förderung zum Ziel haben, andererseits sicher stellen sollen, dass keine Anreicherung für Waffenzwecke erfolgt. Geregelt ist das in dem bis heute gültigen Vertrag von Almelo (PDF), unterschrieben von der Bundesrepublik Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien.
Während sich an den Baustellen für Atomkraftwerke in Wyhl, Brokdorf, Grohnde etc. der Widerstand formierte, heftige und große Demonstrationen stattfanden, blieb es rund um Gronau, zwischen Münster und Lingen, vergleichsweise ruhig. Nur wenige Menschen protestierten gegen die Ansiedlung neuer Atomfabriken in dieser Region Westfalens.
Aus der Gronauer Bürgerinitiative gegen die Urananreicherung, die 1976 entstand, entwickelt sich 1981 schließlich der Arbeitskreis Umwelt Gronau (AKU), kurz vor dem Erörterungstermin für die Urananreicherungsanlage im Mai 1981.
Im Jahr 2001 veröffentlichte der AKU eine Broschüre, in der 20 Jahre Arbeit und Kampf der Initiative dokumentiert wurden. Diese Broschüre, die jahrgangsweise von 1981 – 2001 einen Überblick über die Urananlage und den Widerstand gegen sie gibt – ist jetzt hier als PDF zu finden. (Große Datei!)
Bereits vor einiger Zeit ist auf umweltFAIRaendern historisches Material zum Widerstand in der Region rund um Gronau, kurz vor der niederländischen Grenze, veröffentlicht worden. „Atomzentrum Euregio – Lingen, Gronau, Almelo, Ahaus…“ Dort finden sich auch Hinweise zu weiteren Materialien, die teilweise im Archiv des Umweltzentrums Münster (UWZ)  ins Internet gestellt worden sind.
 
 
 

Dirk Seifert

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