URENCO: Atomtransporte künftig von Gronau nach England

robinwood_uranfabrig_gronauAb 2016 werden Atomtransporte aus der zum URENCO-Konzern gehörenden Uranfabrik Gronau nach Großbritannien erfolgen. Das ist das Ergebnis aus der Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Kleine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Dorothée Menzner. (Drucksache 17/12446, PDF)
Bei der Anreicherung von Uran in Gronau fällt in großen Mengen abgereichertes Uran an. Das Uran liegt in der besonders gefährlichen Form des Uranhexafluorids (UF6) vor. Ende 2012 lagerten in Gronau ungeschützt unter freiem Himmel laut Bundesregierung rund 6.700 Tonnen dieses gefährlichen Materials.
Wegen der besonderen Gefährlichkeit muss das UF6 umgewandelt, werden. In einer Konversionsanlage wird es zu U3O8 umgewandelt, das für eine langfristige Lagerung besser geeignet ist, weil es chemisch stabiler ist als UF6. In Gronau – wo derzeit eine Lagerhalle für bis zu 60.000 Tonnen U3O8 gebaut wird, gibt es eine solche Konversionsanlage nicht. Derzeit wird daher das UF6 in eine entsprechende Anlage der AREVA in Frankreich transportiert. Insgesamt sind laut Mitteilung der Bundesregierung „bis heute ca. 12.700 t UF6 zur Dekonversionsanlage der AREVA in Frankreich geliefert“ worden.
Künftig soll dieses Material auch nach Großbritannien gehen. Dort betreibt die URENCO in Capenhurst eine weitere Uranfabrik. Eine Konversionsanlage, die UF6 in U3O8 umwandelt, ist dort derzeit im Bau und soll laut Bundesregierung Ende 2015 in Betrieb gehen. Die Genehmigung zum Bau dieser Anlage ist am 1. Dezember 2012 erfolgt.
URENCO Gronau plant, künftig UF6 in Großbritannien zu U3O8 umzuwandeln. „Nach Kenntnis der Bundesregierung ist eine solche Nutzung vorgesehen“, heißt es in der Antwort auf die Linken-Anfrage. Ab 2016 könnten dann UF6-Atomtransporte von Gronau aus in die Anlage nach Capenhurst geliefert werden und nach der Umwandlung wieder zurück gehen: Denn obwohl derzeit in Capenhurst auch ein Langfristlager für U3O8 gebaut wird, soll das von Gronau gelieferte Material nach der Umwandlung wieder zurück nach Deutschland transportiert werden, teilt die Bundesregierung mit. Die dafür vorgesehene Lagerhalle soll 2014 in Betrieb gehen.
Die Antwort der Bundesregierung auf die schriftliche Kleine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Dorothée Menzner steht auch hier zum download (PDF).

Dirk Seifert

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