RBB deckt auf: Terrorangriff des Wetters auf das Stromnetz – Vattenfall rettet uns vor dem Blackout!

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Titanic ist RBB? ZAPP: Bitte übernehmen sie!

Das Wetter plant einen Terrorangriff auf das Stromenetz von Vattenfall. Das deckt der öffentlich-rechtliche Sender RBB auf! Das Wetter greift an, so die Moderatorin von RBB. Der Beitrag ist ungewohnt literarisch inspiriert – gibt es auch in Berlin Lesetage von Vattenfall? Vor allem aber: Die Grenze zwischen Werbung für Vattenfall und redaktionellem Beitrag ist nicht mehr erkennbar.
Im dem Beitrag wird ohne jede Distanz und ohne weitere Hintergründe darzustellen sogar mit literarischen Mitteln berichtet, wie der Stromnetzbetreiber Vattenfall Krisen bewältigt. Kein Satz dazu, dass in Berlin  derzeit ein breites Bürgerbündnis “Berliner Energietisch” ein Volksbegehren betreibt. Das Ziel: Vattenfall die Verfügung über das Stromnetz abzunehmen.
Einfach cool ist die Performance von Autor Marc Elsberg. Der liest in dem RBB-Stück – wie originell –  aus seinem Buch: Blackout! Elsberg heißt aber eigentlich Marcus Rafelsberger und ist ein österreichischer Schriftsteller. Sein bekanntester Roman ist Blackout – Morgen ist es zu spät. Und – nicht wundern: Rafelsberger alias Elsberg ist auch sonst für Vattenfall tätig. Z.b. bei den Berliner(Vattenfall)Energietagen. Da tritt er auf, um die Frage zu klären, ob ein „Blackout-Szenario auch in Berlin realistisch ist. Dazu liest Marc Elsberg, Autor des Bestsellers „Blackout – Morgen ist es zu spät“, aus seinem Buch. Anschließend diskutiert Marc Elsberg mit Thomas Schäfer, Vattenfall Eu­rope Distribution Berlin GmbH“. Ah!
Und die Lesung in dem RBB-Beitrag spielt in einer Vattenfall-Schaltanlage in Berlin-Tiergarten. Aber alles ist total redaktionell: Das machen die Erklärungen des Vattenfall-Krisen-Managers Thomas Müller klar. Und der Sprecher des RBB-Beitrages erzählt: „Eine Kettenreaktion könnte mehr als eine Stadt lahm legen“. Kettenreaktion? Fukushima? Atomarer Super-Gau? Nein, nein. So ist das mit Kettenreaktion nicht gemeint. Und es gibt ja auch eine „Kettenreaktion rückwärts“, wie wir hören. Ja wirklich, Vattenfall kann das!
Eine Frage bleibt: War das jetzt eine Werbeschaltung von Vattenfall auf RBB oder sollte das ein redaktioneller Beitrag gewesen sein? Gibt es etwa einen Zusammenhang zum gerade laufenden Volksbegehren, das versucht, die derzeit von Vattenfall betriebenen Stromnetze  zu rekommunalisieren?
Siehe auch hier: Rumge-ZAPPT: Vattenfall und die Medien – Hamburg1 als Business TV total unabhängig?! und: Medien und Konzerne: Vattenfall und der NDR
Der Autor des RBB-Beitrages ist: Ulli Zelle. Über den weiß Wikipedia zu berichten: „Ulli Zelle machte in Hannover eine Ausbildung zum Werbekaufmann,“ WERBEKAUFMANN? ja! … „anschließend studierte er an der Hochschule der Künste in Berlin Wirtschafts- und Gesellschaftskommunikation und absolvierte danach sein zweites Studium für Publizistik an der Freien Universität Berlin.“ Werbekaufmann, Wirtschaftskommunikation… Ok. Heute ist er „beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) als Moderator tätig“. Nicht bei Vattenfall!
Und wen das noch interessiert: „Ulli Zelle ist zudem Sänger in seiner Band Ulli & Die Grauen Zellen, die sich auf Rock (u.a. The Beatles, Eric Burdon, The Rolling Stones) spezialisiert hat.“
Offiziell heißt es über den Beitrag auf der RBB-Seite:
„Extremes Wetter kann Auswirkungen auf die Stromnetze haben. Durch Sturm, Überflutung oder Blitze kann die Netzfrequenz gestört werden und Kraftwerke fahren automatisch runter. Auf solche Ernstfälle will man in Berlin vorbereitet sein.“  Der Bericht ist am Samstag, 11.05.13 um 19:30 unter dem Titel „Krisenzentrum von Vattenfall“ gesendet worden.
Und wen das noch interessiert: Vattenfall setzt Unterstützer und Autoren von “Lesen ohne Atomstrom” unter Druck

Dirk Seifert

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