Sumatras Wälder brennen, Singapur erstickt im Rauch

In Singapur stinkt es nach verbranntem Holz. Der stechende Rauch könnte über Wochen bleiben, neue Rekorde der Luftverschmutzung drohen. (Fotos und Bericht aus Singapur: BBC News) Der Rauch kommt aus Indonesien, durch illegal gelegte Feuer brennen nun Sumatras Wälder. Die Feuer werden in der Trockenzeit gelegt, um Wald zu roden, damit das Land danach in Plantagen umgewandelt werden kann. Die indonesische Regierung sieht die Verantwortung für die Waldbrände bei den ausländischen Palmöl-Konzernen, wie den Palmöl-Giganten aus Singapur, doch die streiten ihre Schuld ab. Die Nachbarstaaten haben ein Notfall-Treffen einberufen, Schulen werden mittlerweile geschlossen und Atemschutzmasken sind mancherorts ausverkauft. Der Rauch kennt keine nationalen Grenzen. Das erinnert an die große Feuerkatastrophe von 1997/98. In dem extrem trockenen El Nino-Jahr verlor Indonesien über zehn Millionen Hektar Wald. Borneo, Sumatra und Papua brannten lichterloh. Eine riesige Rauchwolke verdunkelte Südostasien, noch zehn Monate danach waren die angrenzenden Länder von gesundheitsgefährdender Luftverschmutzung betroffen. Diese Katastrophe gilt als eine der weltgrößten Kohlendioxid-Emissionen, bedingt durch Feuer. Der Schaden war gigantisch. Über 20 Millionen Menschen waren direkt von den Auswirkungen betroffen, der Schaden für Südostasiens Wirtschaft belief sich auf ca. zehn Mrd. US-Dollar. Durch die Rodung seiner Wälder ist Indonesien mittlerweile unter den Top drei der Treibhausgas-Emittenten weltweit. Unter natürlichen Umständen sind Waldbrände in diesem Ökosystem sehr selten. Doch durch die massive Expansion der Plantagen für Palmöl gehört der stechende Rauch in Augen und Lungen mittlerweile zum Alltag vieler Einheimischer. Weitere Infos und Fotos unter mongabay.com. Eine Feuer-Karte der NASA gibt es hier.

Stefanie Hess

Ute Bertrand

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert