HH – Atomausstieg ist Seilarbeit!

Aktion

ROBIN WOOD-AktivistInnen haben sich am 5. Juli 2013  vom Tragseil der Fußgängerbrücke 30 Meter hohen Kehrwiedersteg in Hamburg abgeseilt und mit Transparenten gegen die auch zukünftig vorgesehenen Atomtransporte durch Hamburg protestiert. Sie fordern den Senat und die Bürgerschaft auf, für einen Stopp der Atomtransporte durch Hamburg zu sorgen. Die riefen außerdem die Menschen dazu auf, selbst aktiv zu werden indem Atomtransporte melden  und sich an das im Sommer  vom  29. bis zum 27. Juli 2013 in Metelen (Münsterland) stattfindende Atiatomcamp beteiligen. Dort werden Atomtransporte auch Thema sein. Die Aktion verlief ohne Zwischenfälle – der Wind machte den KletterInnen zu kämpfen, das große Transparent war wie ein Segel.

(Bilder: Pay Numrich, , Hier gibt es Bilder in größerer Auflösung)   050713-kletteraktion-hh4 Jede Woche laufen Schiffe mit gefährlicher, radioaktiver Fracht den Hamburger Hafen an – ohne dass die Bevölkerung darüber informiert wird. Am 1. Mai dieses Jahres war die Stadt knapp an einer Katastrophe vorbeigeschrammt, als auf dem Atomfrachter „Atlantic Cartier“ am O’Swaldkai ein Feuer ausbrach, während sich wenige Hundert Meter entfernt Zehntausende BesucherInnen des Kirchentags aufhielten. Der Frachter hatte einen hochbrisanten Mix an Gefahrgütern an Bord, darunter 33 Container mit Stoffen wie Uranhexafluorid, Brennelemente für Atomkraftwerke, Ethanol und Munition. Rund 290 Feuerwehrleute kämpften über viele Stunden damit, das Feuer unter Kontrolle zu bringen. 050713-kletteraktion-hh5 „Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz und Innensenator Michael Neumann haben gezeigt, was sie machen, wenn es auf einem Atomfrachter brennt: Sie sind bemüht, die BürgerInnen in Unkenntnis zu lassen und vermeiden es bis heute, Konsequenzen aus der Beinahe-Katastrophe zu ziehen. Dabei ist es ihre Pflicht, die Hamburger Bevölkerung wirksam vor solchen Risiken zu schützen“, sagte Aktivistin Cécile Lecomte. „Dafür müssen Atomtransporte aus dem Hamburger Hafen verbannt werden.“ 050713-kletteraktion-hh16 Ein Blick ins Bundesland Bremen zeigt, wie ein erster Schritt aussehen könnte: Dort sind die Häfen per Gesetz für den Umschlag von Kernbrennstoffen gesperrt. Der Hamburger Senat aber will weiterhin den Hafen als Tor zur Welt für die Atomlobby sperrangelweit offen halten. Hier floriert der Handel mit Rohstoffen für die Atomindustrie. Ob Uranerz aus Russland, Namibia und Kanada oder Uranhexafluorid für die USA – Zwischenstation ist der Hamburger Hafen. 050713-kletteraktion-hh20 Den Nutzen dieses Handels hat die Atomindustrie, die weiterhin – trotz des beschlossenen Atomausstiegs – auch hierzulande Atomanlagen betreiben und Atomkraftwerke weltweit mit Brennstoff versorgen darf. Allein die Uranfabrik der Urenco in Gronau beliefert jedes zehnte Atomkraftwerk weltweit mit Brennstoff. Die Risiken dieses atomaren Betriebs trägt die Bevölkerung. Das ist inakzeptabel und vermeidbar. ROBIN WOOD fordert daher die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen und einen Stopp von Atomtransporten – auch in Hamburg! 050713-kletteraktion-hh13 050713-kletteraktion-hh18 050713-kletteraktion-hh17 050713-kletteraktion-hh9 050713-kletteraktion-hh8   050713-kletteraktion-hh6 050713-kletteraktion-hh2

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Aktion Das letzte Bild wurde von MitarbeiterInnen von einem Büro gegenüber aufgenommen

Cecile Lecomte

2 Gedanken zu “HH – Atomausstieg ist Seilarbeit!

  1. Der Größte Einsatzort für Fluss-Säure ist in der Halbleiter- und Photovoltaik-Industrie.

    Was ist Uran-Hexafluorid? Uran-Hexafluorid ist unter Druck ein Pulver, welches in der nuklearen Uran-Anreicherung eingesetzt wird. Würde dieses unter Druck stehende Pulver in die normal, feuchte Luft entweichen, bildet sich ein sehr giftiges Gas, welches mit der Luftfeuchtigkeit zu Fluor-Säure (Flusssäure) reagiert. Diese Fluss-Säure kondensiert in kleine Tröpfchen (nebelartig) und würde in wenigen Metern zu Boden sinken, wo sich die Säure dann abreagieren und vielleicht mit dem Hafenwasser verdünnen würde.

    Weiter ist das nichts apokalyptisches, es wäre ein Industrie-Unfall, wie er in jeder Halbleiterproduktion eintreten kann. Jedoch kann man das handhaben, wie die Flusssäure-Erfahrungen der Halbleiter- und Photovoltaik-Industrie ja auch beweisen. Man sollte nicht vergessen, dass in diesen politisch befürworteten Bereichen der größte Einsatz von Fluss-Säure (Fluor-Säure) überhaupt ist. Der rationale Unterschied ist hier nur, es handelt sich bei Uran-Hexafluorid nicht um eine gegenwärtig politisch akzeptierte Industrien :-). Wer würde sich sonst für einen brennenden Frachter, welcher Fluss-Säure für z.B. die Photovoltaik-Industrie geladen hätte, in irgend einem BRD-Hafen interessieren, wenn da nicht so’n unerklärliches ATOM-Zeug im Spiele wäre, was unsere GRÜNEN in die Irre treibt 🙂

    Quellen: de.wikipedia.org/wiki/Uranhexafluorid, de.wikipedia.org/wiki/Flusssäure

    Zur Radioaktivität von Uran: Uran-235 oder Uran-238 sind wegen ihrer sehr sehr großen Halbwerts-Zeit (Uran-238 mit 4,5 Mrd. Jahren) weniger als schwach-radioaktiv und lässt sich daher fast wie Blei oder Cadmium handhaben. Man bedenke, das Universum ist ca. 14 Mrd Jahre alt. Die Radioaktivität ist ANTIPROPORTIONAl zur Halberts-Zeit. Leider wird dieser Umstand sehr oft vernachlässigt. Also nochmal, das relativ Gefährliche am Uranerz sind die natürlichen Zerfallsprodukte, nicht das Uran selbst. 1kg natürliches Uranpecherz (Pechblende) hat eine 10 mal höhere Radiotoxitzität als 1kg frisch chemisch abgetrenntes Uran. Leider ist dieses Wissen, welches man eigentlich in der 10′ten Klasse erlernt, für die Presse oder die meisten Menschen einfach viel zu langweilig, als dass es sie interessieren könnte. Das würde ja bedeuten, dass gewisse Panikmache völlig unverhältnismäßig sind

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