Peter Lohmeyer – „Jedermann“ in Salzburg – „Volksentscheider“ in Hamburg

UHUN Plakat Peter_LohmeyerGlaubt man dem Abendblatt, dann ist Peter Lohmeyer offenbar ein Hinweis auf Erfolg. In Salzburg hatte Lohmeyer am Samstag Premiere, als Sensenmann beim „Jedermann“ im Rahmen der Festspiele 2013. „Gelungene Jedermann-Premiere“ schreibt das ORF und berichtet: „Verantwortlich für die Neuinszenierung nach zwölf Jahren sind der Amerikaner Brian Mertes und der Engländer Julian Crouch. Die beiden sind mit dem gesamten Ensemble stürmisch gefeiert worden.“ Über Lohmeyers Rolle: „Peter Lohmeyer ist ein fast zärtlicher Tod, der mit seinem eigenen Schicksal hadert. Fast beiläufig schickt er Jedermann ins Jenseits, indem er im Vorübergehen ein Leichentuch über ihn deckt. Christliche Jenseitsvorstellungen von Tod, Jüngstem Gericht und Auferstehung werden in der neuen Inszenierung nicht bedient. Eher die Vorstellung des ewigen Kreislaufs von Werden und Vergehen.“ Mehr zur Premiere ist hier beim ORF zu lesen und hier im Abendblatt.

Kulturfestspiele 2013 in Salzburg. Mit Peter Lohmeyer im "Jedermann". Foto: Dirk Seifert
Kulturfestspiele 2013 in Salzburg. Mit Peter Lohmeyer im „Jedermann“. Foto: Dirk Seifert

So erfolgreich Lohmeyer derzeit in Salzburg ist, so erfolgreich könnte auch sein Engagement in Hamburg sein. Dort setzt er sich für den Volksentscheid „Unser Hamburg – Unser Netz“ ein. Der zielt darauf, Vattenfall und E.on die Verfügung über die Energienetze für Strom, Fernwärme und Gas abzunehmen und sie wieder zu 100 Prozent in die öffentliche Hand zu bekommen. Sein Statement zur Forderung „JA zu 100 Prozent“ ist klar: „Am liebsten Spiele ich die Hauptrolle – so sollte es Hamburg auch handhaben“, sagt Lohmeyer auf der Homepage der Volksentscheids-Initiative. Wäre ja prima, wenn sein Engagement für die Energiewende am Ende auch so gelobt wird, wie sein Wirken in Salzburg.
Ach, dieser Jedermann! Da kommt man ja unweigerlich dazu, sich den Kopf zu zerbrechen: Ist dieser Jedermann nicht nur ein Vattenfall? So geizig und rücksichtslos? Könnte es sein, dass es einen Zusammenhang gibt, den Peter Lohmeyer hier – vielleicht nur intuitiv – spürt? Und haben wir nicht schon vor einiger Zeit unter der Überschrift „Vattenfalls Stern auf dem Rückzug – Was hat dich bloß so ruiniert?“ darüber nachgedacht, wie existenziell das Unternehmen bedroht ist? Den Mammon kennt das Unternehmen. Aber könnte die SPD die Rollen von Glaube und Hoffnung übernehmen, um Vattenfall zu läutern und zur Buße zu bewegen. Und wie könnte ein solches Vattenfall aussehen? Im weißen Hemd und mit einem Pilgerstab? Könnte es ein ehrliches Bereuen geben? Keine klimaschädlichen Kohlekraftwerke und die Entschädigungsklage für die Stilllegung der Atomkraftwerke wird zurück gezogen? Und wird Gott Vattenfall dann in den Himmel lassen und werden auf den Weg dorthin Engel oder gar Bürgermeister Scholz für Vattenfall singen? Ach Gott! Das lassen wir lieber alles sein und freuen uns für Peter Lohmeyer, dass der „Jedermann“ in Salzburg so erfolgreich ist.

Dirk Seifert

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