Vattenfall kopflos – die R… verlassen das sinkende Schiff
Na, dann mal Prost zum kommenden Volksentscheid am Sonntag in Berlin. Wenige Tage bevor die BerlinerInnen über die Rekommunalisierung des Vattenfall-Stromnetzes in der Hauptstadt abstimmen, schlägt die nächste Krisen-Bombe ein: Der Vattenfall-Chef Øystein Løseth wird seinen Arbeitsvertrag nicht verlängern. Aus persönlichen Gründen, wie die Welt meldet. Im April 2015 wird der Vattenfall-Boss das untergehende Schiff verlassen.
Siehe auch: Vattenfall finanziell angeschlagen – Vier Milliarden Euro in den Sand gesetzt.
Reuters schreibt: „Vattenfall-Gewinn bricht ein – Chef geht 2015“ und berichtet auch über einen weiteren Gewinn-Rückgang des Konzerns. Im dritten Quartal sank das operative Ergebnis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum demnach um weitere 10,6 Prozent auf knapp 4 Milliarden Kronen (457 Mio Euro). Wie auch die anderen Stromkonzerne ist Vattenfall dabei, massiv Kosten einzusparen und aktuell 2.500 Arbeitsplätze im gesamten Konzern abzubauen. Nach hohen Verlustabschreibungen vor einigen Monaten und der Umstrukturierung des Konzerns gehen viele Fachleute davon aus, dass Vattenfall den kompletten Ausstieg aus dem Deutschland-Geschäft vorbereitet und sich wieder nach Skandinavien zurück ziehen wird.
Wie die Welt weiter berichtet, hat Vattenfall sich offenbar auch schon darauf eingerichtet, dass der Konzern nach dem Verlust der Strom- und Fernwärme in Hamburg auch das Stromnetz in Berlin verlieren wird. „Die Aussicht, nach den Volksentscheiden in Hamburg und Berlin möglicherweise die Konzession zum Betrieb der Stromnetze in beiden Städten zu verlieren, nannte Løseth „eine interessante Situation“, die allerdings typisch für Entwicklungen in ganz Europa sei.“
Für den CEO eines zu 100 Prozent staatlichen Unternehmens kommt dann ein erstaunlicher – wenn nicht geradezu absurder Satz: „Wir stellen eine Tendenz zur Re-Verstaatlichung der Energieversorgung in Europa fest“, sagte Løseth. Dies betrachte der Konzern mit Sorge: „Vattenfall ist für einen harmonisierten, integrierten europäischen Energiemarkt.““