Fukushima – Die Katastrophe geht weiter – Mahnwachen und Demonstrationen zum dritten Jahrestag

Die Laufzeitverlängerung für die Atomkraftwerke in Deutschland war trotz massenhafter Proteste gerade beschlossen, als im japanischen Atomkomplex von Fukushima am 11. März 2011 die bis heute anhaltende atomare Katastrophe beginnt. Eines der schwersten Erdbeben und der nachfolgende Tsunami zerstörten ganze Landstriche und mehr als 20.000 Menschen verloren ihr Leben. Gleich in drei Reaktoren kommt es zum schlimmsten Störfall, der Kernschmelze. Nach Explosionen werden große Mengen radioaktiver Strahlung in die Umwelt und in das Meer abgegeben. Bis heute sind die Reaktoren außer Kontrolle und immer wieder kommt es zur massiven Freisetzung von Radioaktivität. Ca. 200.000 Menschen in einem Umkreis zwischen 20 – 30 Kilometer Entfernung mussten ihre Heimat und ihr Zuhause verlassen – vermutlich für immer. Noch viel mehr Menschen – vor allem Kinder – sind im Großraum rund um Fukushima von erhöhter Strahlung betroffen. Vor allem Schilddrüsenkrebsfälle sind nach Berichten unabhängiger Ärzte sprunghaft angestiegen.
Auch am dritten Jahrestag wird es in der Bundesrepublik zu zahlreichen Mahnwachen und Demonstrationen aus Anlass dieser anhaltenden Katastrophe kommen. Mehr als 200 Mahnwachen werden in den nächsten Tag überall in der Bundesrepublik stattfinden (siehe unten). Demonstrationen gibt es in Jülich (Atomforschungsanlagen), am AKW Neckarwestheim und in Berlin. Außerdem werden auf den Rheinbrücken zwischen Basel und Straßburg/Kehl deutsch-französische Anti-Atom-Menschenketten stattfinden. Gegen die Schrecken der Atomenergie, aber auch gegen Fracking und die klimaschädliche Kohleverstromung wird am 22. März unter dem Motto „Energiewende retten“ bundesweit in mehreren Städten demonstriert.
In der Bundesrepublik kam es in Verbindung mit zahlreichen Aktionen und Großdemonstrationen nach der Katastrophe von Fukushima zu einer Korrektur der Atompolitik: Statt Laufzeitverlängerung wurden die acht ältesten Atomkraftwerke umgehend abgeschaltet. Die verbleibenden neun Atommeiler sollen schrittweise stillgelegt werden, sechs davon aber erst in den Jahren 2021/22. In keinem der noch am Netz befindlichen Atomkraftwerke kann ein Super-Gau ausgeschlossen werden. Gegen den Absturz schwerer Verkehrsflugzeuge sind sie nicht gesichert. Das Risiko schwerster Atomunfälle bis hin zum Super-Gau bleibt also auch in der Bundesrepublik eine reale Bedrohung, die täglich zur Wirklichkeit werden kann. Keinen Ausstieg gibt es bei den Uranfabriken in Gronau und Lingen. Ohne jede Befristung dürfen diese Urananlagen Atomkraftwerke in aller Welt weiter mit Brennstoff versorgen und damit international den atomaren Wahnsinn fortsetzen. ROBIN WOOD unterstützt die bundesweiten Mahnwachen und Demonstrationen und fordert: Stilllegung aller Atomanlagen sofort!
Über die medizinischen Folgen der Atomkatastrophe in Japan informiert die internationale Ärzteorganisation IPPNW. Weitere Informationen: ROBIN WOOD MAGAZIN: Alles Energiewende – Schlaglichter einer Katastrophe.
Informationen zu den Demonstrationen hier. Übersicht bundesweite Mahnwachen (übernommen von .ausgestrahlt):