Nach Volksentscheid in Hamburg: Vattenfall senkt die Fernwärmepreise

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Die Strompreise hat Vattenfall gerade erhöht: In Hamburg senkt der Konzern gerade die Preise für Fernwärme. Die soll künftig zu 100 Prozent der Stadt Hamburg gehören.

Nach dem erfolgreichen Volksentscheid über die Rekommunalisierung der Energienetze, darunter die noch mehrheitlich zu Vattenfall gehörende Fernwärme, hat der wirtschaftlich angeschlagene schwedische Konzern angekündigt, in Hamburg die Preise für die Fernwärmekunden zu senken. Außerdem werde die Fernwärme in der Hansestadt weiter ausgebaut. Die PM von Vattenfall gleich unten zum Nachlesen. Die CO2-Emissionen bei der Hamburger Fernwärme sind vergleichsweise hoch, weil ein erheblicher Teil der Wärme aus dem veralteten Kohle-Heizkraftwerk in Wedel stammt. Über die Alternativen zu dieser Anlage wird derzeit in Hamburg heftig gestritten.

Update: Auch wenn oben bereits erwähnt ist, dass es um die CO2-Bilanz in der Hamburger Fernwärme von Vattenfall wegen des Kohle befeuerten Heizkraftwerks in Wedel nicht sonderlich gut bestellt ist. Das soll sagen: Die Werbung von Vattenfall in der aktuellen PM, dass ihre derzeitige Fernwärme „umweltfreundlich“ sei, ist derzeit Unsinn – eben weil sie mit Kohle hergestellt wird. Genau darum geht es bei dem Ersatz für das Heizkraftwerk: Durch einen Vergleich von Alternativen für den Ersatz die für den Klimaschutz beste Möglichkeit zu finden, die Fernwärme in Hamburg endlich umweltfreundlich zu machen. Dazu gehört auch die Einbindung Erneuerbarer Energie in das Fernwärmenetz.

Noch hält Vattenfall bei der Hamburger Fernwärme 74,9 Prozent der Anteile. Der Rest gehört der Stadt Hamburg. Nach dem Volksentscheid zur vollständigen Rekommunalisierung der Energienetze soll aber die Fernwärme künftig zu 100 Prozent an die Stadt gehen. Dazu hat der SPD-Senat eine umstrittene Kaufoption mit Vattenfall erreicht, die ab 2018/19 wirksam werden könnte.

Zur Fernwärme und den Gewinnen:

(Vattenfall, Berlin, ) „Die Fernwärmepreise in Hamburg sinken bei einem durchschnittlichen Verbrauch um rund 3,5 Prozent. Die Hamburger Fernwärmekunden profitieren damit von gesunkenen Kosten für Brennstoffe, insbesondere für die in der Erzeugung der Fernwärme verwendete Importkohle.
Auch der Ausbau der umweltfreundlichen Fernwärme geht weiter voran. Das Hamburger Fernwärmenetz ist 2013 um rund 7,5 Kilometer auf insgesamt 812 Kilometer gewachsen. „Das geht vor allem auf eine Netzverdichtung in der Innenstadt zurück“, erklärt Frank May, Geschäftsführer der Vattenfall Wärme Hamburg GmbH. Wichtigstes Projekt beim Ausbau des Fernwärmenetzes war der Bau einer Verstärkungsleitung beim Holsteinischen Kamp. Insgesamt gab Vattenfall 2013 rund 24 Millionen Euro für den Ausbau und die Instandhaltung des Hamburger Netzes aus. Insgesamt erreichte das Auftragsvolumen in diesem Zeitraum für die Fernwärmeerzeugung und -verteilung eine Höhe von 67 Mio. Euro.
„Wir haben im vergangenen Jahr 178 Übergabestationen mit einer Gesamtleistung von 24 Megawatt Leistung für Heizung, Klimatisierung und warmes Wasser an unser Fernwärmenetz angeschlossen. Das reicht aus, um rund 7.100 Haushalte zusätzlich mit umweltschonender Fernwärme zu versorgen“, so May.
Das Hamburger Fernwärmenetz wächst jährlich um fünf bis zehn Kilometer. Mit dem Ausbau leistet Vattenfall einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und zur Verbesserung der Luftqualität in Hamburg. Schließlich entsteht die Hamburger Fernwärme zu mehr als 90 Prozent im umweltfreundlichen Verfahren der Kraft-Wärme-Kopplung. Dabei wird Strom und Wärme in einem gemeinsamen Prozess in einer Anlage erzeugt. Dies spart Ressourcen und verringert die Entstehung von CO2-Emissionen: Jeder neue Kunde vermeidet etwa eine Tonne CO2 pro Wohnung und Jahr.
Zu den Neukunden von umweltschonend erzeugter Fernwärme zählen in der Hansestadt die Forschungsanlage European XFEL in Bahrenfeld sowie die Berufliche Medienschule in Hamburg Wandsbek. Insgesamt versorgt Vattenfall jetzt 458.000 Wohneinheiten in Hamburg mit Fernwärme.
Vom Ausbau des Fernwärmenetzes profitierten auch Unternehmen in Hamburg und Umgebung: Vattenfall-Aufträge in Höhe von mehreren Millionen Euro trugen zur Auslastung der Firmen bei.“

Dirk Seifert

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