Tschernobyl – Neubau der Schutzhülle verzögert und teurer

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Reaktor-Ruine Tschernobyl. Foto: Carl-Montgomery-Flickr

Fast 30 Jahre nach der atomaren Katastrophe von Tschernobyl gehen von der Reaktorruine immer noch enorme Risiken aus. Daher wird seit Jahren an einer neuen Schutzhülle gebaut, um für den weiteren sicheren Einschluss der Radioaktivität zu sorgen. Mit maßgeblicher Unterstützung der internationalen Gemeinschaft erfolgt die Finanzierung, allein wäre die Ukraine damit restlos überfordert. Weil jüngst erneut über 600 Millionen Euro fehlten, kam es zu einem Baustopp bei dem Sarkophag. Nun liegen erste Finanzierungszusagen für diese Summe vor. Das Video eines Drohnenflugs über das Gelände der evakuierten Stadt Pripyat hat der britische Filmproduzent Danny Cooke auf Vimeo veröffentlicht.
„Der Gouverneursrat der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) hat 350 Millionen Euro als Zusatzmittel für die abschließenden Bauarbeiten an der neuen Schutzhülle für das Unglücks-AKW Tschernobyl bereitgestellt, wird auf der Webseite der EBWE am Dienstag mitgeteilt.“ Das teilt die „Stimme Russlands“ mit. Hintergründe über die Finanzierung und die Probleme hat der Linke Bundestagsabgeordnete Hubertus Zdebel auf seiner Homepage dazu vor kurzem veröffentlicht. Der Deutschlandfunk berichtete über die Bauarbeiten in Tschernobyl hier.
Weiter berichtet der Radiosender auf seiner Homepage: „Weitere 165 Millionen Euro sollen die G7-Gruppe und die EU-Kommission gewähren. Für die abschließenden Bauarbeiten werden insgesamt 615 Millionen Euro benötigt. Außerdem will die G7-Gruppe im kommenden Frühjahr eine Geberkonferenz einberufen, um die noch fehlenden 100 Millionen Euro sammeln zu können. Laut der Mitteilung wird die EBRD im Bedarfsfall einen eventuellen Differenzbetrag decken. Der Bau der neuen Schutzhülle um den havarierten Energieblock 4 war wegen Geldmangels bis November 2017 verschoben worden.

Dirk Seifert

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