Erschreckende Regierungsanalyse warnt vor über 1.000 Toten bei Orkan-Flut

Treffen bestimmte Begebenheiten zusammen, droht eine Katastrophe: Bis zu tausend Tote könnte ein sich von der Nordsee landwärts bewegender Orkan fordern, schätzen Regierungsexperten.

Danach könne eine so dramatische Situation entstehen, wenn sich ein sehr schwerer Orkan von der Nordsee landwärts bewegt und mit dem „gezeitenbedingten Höchstwasserstand“ zusammentrifft. Laut einem 107 Seiten umfassenden Bericht an den Bundestag mit dem Titel „Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz 2014“ könnten durch diesen Sturm Teile von Hamburg, Bremerhaven und Husum sowie bis zu 1.350 Quadrat-Kilometer Land an der Nordseeküste überflutet werden. Durch den Orkan könne es zudem im gesamten Bundesgebiet „zu schweren Schäden an Infrastrukturen der Energieversorgung“ kommen, „was zu großflächigen Stromausfällen führt“.  Die Folgen wären dem Regierungs-Report zufolge dramatisch: Sechs Millionen Menschen wären vom Strom-Blackout betroffen.

Bis zu drei Millionen könnten für eine Woche, 600.000 sogar für bis zu drei Wochen vom Strom abgeschnitten bleiben. Durch den Stromausfall sowie die sturmbedingten Verkehrsbehinderungen könnten Lebensmittel, Trinkwasser und Benzin knapp werden. Viele Krankenhäuser müssten wegen des Stromausfalls die Versorgung von Patienten einschränken, heißt es in dem Bericht. Allein wegen der Stromausfälle könnten dem Behördenbericht zufolge bis zu 1.000 pflegebedürftige Menschen sterben, 150 weitere wegen den Folgen der Sturmflut und 110 durch Unfälle infolge von Sturmböen im Hinterland.

„Aufgrund der Intensität des Sturmes überschreiten die additiven Höhen von Sturmflutwasserstand und Wellenauflauf an einigen Stellen der exponierten Seedeiche 9 mNN und damit auch die Deichhöhen. In der Folge kommt es an einigen Deichabschnitten zu Wellenüberlauf, was punktuell zu Deichbrüchen und damit zu Überflutungen des Hinterlandes führt und teils erhebliche Schäden“ verursacht.

Der Bericht geht davon aus, dass ca. 2 Mio. Einwohner im potentiell überflutungsgefährdeten Gebiet leben, und 150.000 dann tatsächlich von Deichbrüchen und Überflutung betroffen wären. Auf Grund rechtzeitiger Warnung und Flucht/Evakuierung nehmen die Behörden an, dass von den 150.000 Betroffenen ein Promille, also 150 Menschen umkommen.

Tobias Darge

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