Grüne NRW gegen Castor-Transporte und Exporte aus Jülich – Ein Brief an die Parteigliederungen
„Die Grünen wollen keine Verschiebung des Atommülls aus dem Forschungsreaktor Jülich ins Zwischenlager Ahaus oder in die USA. „Für uns hat die sichere Lagerung des Atommülls in Jülich oberste Priorität”, sagte die nordrhein-westfälische Landesparteichefin Mona Neubaur.“ So berichtet die Aachener Zeitung. In der ehemaligen Atomforschungsanlage in Jülich stehen insgesamt 152 Castor-Behälter mit hochradioaktivem Atommüll. Der Brief an die Parteigliederung steht hier zum download bereit (PDF).
Weil das derzeitige Lager nicht ausreichend sicher ist, hatte das zuständige Atomministerium in NRW die Räumung angeordnet und den Betreiber aufgefordert, Alternativen für die weitere Lagerung aufzuzeigen. Die Prüfung dieser Alternativen durch das Ministerium dauert noch an. Neben einer weiteren Lagerung in einem nachgerüsteten oder neu gebauten Lager in Jülich haben die Betreiber auch den Export in die USA oder den Abtransport nach Ahaus ins Spiel gebracht. Bürgerinitiativen und Umweltverbände haben Proteste angekündigt, falls es zu Castortransporten in NRW kommt.
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Die Aachener Zeitung und andere Medien berichten jetzt über die Initiative der Grünen: „In einem Brief an alle Bezirks-, Kreis- und Ortsvorsitzenden der Grünen in NRW versichert die Parteispitze, an dieser auch im rot-grünen Koalitionsvertrag fixierten Position nicht zu rütteln. Dort lehnen SPD und Grüne „sinnlose und gefährliche Atomtransporte quer durch NRW” ausdrücklich ab. „Wir wollen, dass die Castoren, vor allem die in Jülich lagernden, nur noch einmal transportiert werden – nämlich zu einem Endlager, wenn hierfür ein Standort gefunden ist”, heißt es dort.“
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Vor Ende 2016 wird es – egal wie die Entscheidung des zuständigen Ministeriums aussieht – in keinem Fall Castor-Transporte aus Jülich geben. Die dortige Krananlage muss aufwendig saniert werden und ist vorher nicht einsatzbereit.
Mit dem geplanten US-Export ist auch der Bundestag und die Atommüll-Kommission befasst. Rund 250 Millionen Euro sind im Etat des Forschungsministeriums für diesen Atommüll-Export für die Jahre 2015 bis 2018 im Haushalt eingeplant. Im Rahmen der Evaluation des Standortauswahlgesetzes diskutiert die Atommüll-Kommission mit Blick auf die Castoren in Jülich auch über ein Atommüll-Export-Verbot.
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