Baustopp bei BER – Spatenstich bei FRA: NGO-Luftverkehrskonzept weist Flughafenüberkapazitäten nach
Auf der Baustelle für einen Flughafen Berlin-Brandenburg wurde gestern ein Baustopp wegen Einsturzgefahr des Terminals verhängt. Zufällig hatten Arbeiter bei vorbereitenden Arbeiten für die Entrauchung doppelt so viele Deckenventilatoren wie vom Statiker genehmigt entdeckt. Rückt in Berlin das feierliche Bändchen durchschneiden zur Eröffnung hinter den politischen Horizont, wird in Frankfurt frohgemut Spaten gestochen: Am 5. Oktober gibt der hessische Ministerpräsident Bouffier Bob den Baumeister zur Inszenierung des Baubeginns von Terminal 3. Das Terminal soll Abfertigungskapazitäten für 14 Millionen Passagiere im Jahr zusätzlich schaffen.
Es gibt in Deutschland keinen verkehrlichen Bedarf für Flughafenneu- und -ausbauten. Das ist die Quintessenz des Luftverkehrskonzeptes, das eine Allianz von acht Umwelt-, Verkehrs- und Entwicklungsverbänden am 4. August vorgelegt hat. Entgegen Verlautbarungen der Luftverkehrswirtschaft gibt es keine Infrastrukturengpässe, sondern eine zu große Flughafenkapazität. Statt weiter auszubauen, sollten die sechs großen Flughäfen mit ihren regionalen Nachbarn und mit der Bahn kooperieren, um die Potenziale für die Verlagerung von Kurzstreckenflügen auszuschöpfen. Das Bündnis, zu dem Robin Wood gehört, zeigt eine Alternative zum Luftverkehrskonzept der Bundesregierung auf, das zur Zeit im Dobrindt-Ministerium entwickelt wird und sich einseitig an wirtschaftlichen Interessen und Wachstumszielen orientiert.

Das Luftverkehrskonzept von BUND, Brot für die Welt, Bundesvereinigung gegen Fluglärm, DNR, FÖS, Klima-Allianz, Robin Wood und VCD können Sie hier bestellen.