Fachtagung strahlendes Erbe: Wie geht die Stilllegung von AKWs?
Nach und nach werden die Atommeiler in Deutschland abgeschaltet. Betreiber und Behörden wollen den schnellen Abriss. Ein kostenträchtiges Projekt für die wirtschaftlich angeschlagenen Konzerne. Ihre Vorstellungen für den Abriss und den Umgang mit all den dabei anfallenden radioaktiven und kontaminierten Abfällen stoßen bei Initiativen, Umweltverbänden und BürgerInnen auf Kritik. Auch Kommunen mischen sich mit Einwendungen in die angelaufenen Genehmigungsverfahren ein und fordern mehr Sicherheit. Der BUND in Baden-Württemberg und die Ärzteorganisation IPPNW widmen sich demnächst auf einer Fachtagung in Stuttgart dem heiklen Thema, wie Stilllegung und Abriss der Atommeiler möglichst sicher funktionieren kann.
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UmweltFAIRaendern dokumentiert die Einladung zu der Veranstaltung: Der Arbeitskreis Atomenergie der Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) e.V. und der Bund für Umwelt- und Naturschutz, Landesverband Baden-Württemberg laden ein:
Tagesseminar am Sonntag, den 16.10.2016
Stilllegung und Abriss von Atomkraftwerken: Gefahren durch Freimessen und Freigabe von Atommüll
- Sicherheitsrisiken beim AKW-Rückbau in Obrigheim: Bürger vor Gericht
- AKW Obrigheim und niedrig verstrahlter Abrissmüll: Jeder bekommt was ab!
In Süddeutschland befinden sich aktuell 6 Atomreaktoren im Rückbau. Bei weltweit ca. 440 betriebenen AKWs werden allein in Europa bis zum Jahr 2030 über 160 AKWs abgeschaltet sein. Zurück bleibt eine atomare (Müll-)Erbschaft, die jahrelang von der Politik bagatellisiert wurde.
- Hochradioaktiver Schiffsverkehr mit Castor: Neckarwestheim und BUND verweigern Annahme
- Abriss des AKW Neckarwestheim1: Radioaktivität lässt sich nicht abschalten
Neben der Frage der Endlagerung steht der Umgang mit dem Abriss der stillgelegten Meiler im Vordergrund. Hierbei fallen neben stark strahlenden Materialien auch große Mengen Baumaterialien wie Stahl und Beton an, die geringfügig radioaktiv kontaminiert sind.
- AKW Philippsburg: BUND kritisiert fehlende Auflagen beim Immissionsschutz bei Neu-Genehmigungen für Rückbau
- Atommüll-Lagerung: Genehmigungen im Schnellverfahren – Behörden wollen Öffentlichkeit ausschließen
Werden dabei bestimmte Grenzwerte unterschritten, dann sollen diese Materialien überwiegend in den normalen Wirtschaftskreislauf (Recycling) eingespeist werden. Auch eine geringfügige zusätzliche Strahlenbelastung bedeutet aber ein nicht zu vernachlässigendes gesundheitliches Risiko.
Im Seminar sollen Impulsvorträge die Problematik des AKW-Rückbaus darstellen und zu einer vertieften Diskussion über bestehende Handlungsoptionen führen.
Sonntag, den 16.10.2016, 10.30 Uhr bis 16.00 Uhr in Stuttgart
Veranstaltungsort: SÖS-Geschäftsstelle, Arndtstr. 29/ Ecke Vogelsangstraße (Straßenbahn ab Hbf: U2/U9 Richtung Botnang/Vogelsang: Haltestelle Arndt/Spittastrasse)
Eintritt frei, Spenden für Getränke u. Mittagsimbiss
Anmeldung online:
https://www.ippnw.de/index.php?id=915
Anmeldefrist: 09.10.2016
Bei Fragen: Franz Pöter, BUND Referent für Umweltschutz
Franz.Poeter@bund.net, 0711-620306-16
Veranstalter:
AK Atomenergie der Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) e.V.
Bund für Umwelt- und Naturschutz, Landesverband Baden-Württemberg
Unterstützt von:
AtomErbe Neckarwestheim, AtomErbe Obrigheim
Programm
10.00 – 10.20 Uhr
Ankommen
10.20 – 10.30 Uhr
Begrüßung
Sylvia Pilarsky-Grosch (BUND) und Dr. med. Jörg Schmid (IPPNW)
10.30 – 11.00 Uhr
Atommüll: Über was sprechen wir?
Thorben Becker (BUND)
11.00 – 11.30 Uhr
Das Vorsorgeprinzip in der Strahlenschutzverordnung
Dr. Werner Neumann (BUND)
11.30 – 12.00 Uhr
Gefahren der ionisierenden Niedrigstrahlung
Dr. med. Jörg Schmid (IPPNW)
12.00 – 13.00 Uhr
Freimessen, Freigabe, Herausgabe, 10 ySv-Konzept: Kritische Beurteilung
Wolfgang Neumann (intac)
13.00 – 13.45 Uhr Mittagspause
13.45 – 14.15 Uhr
Internationaler Blick:
Umgang mit Stilllegung/Abriss in den Nachbarländern (u.a. Schweiz)
Henrik Paulitz (IPPNW), N.N. (IPPNW Schweiz)
14.15 – 14.45 Uhr
Regionaler Blick:
Rückbauverfahren und Deponierung in Baden-Württemberg: Praxiserfahrungen
Franz Wagner (AtomErbe Neckarwestheim), Gertrud Patan (AtomErbe
Obrigheim – angefragt)
14.45 – 15.00 Uhr Kaffeepause
15.00 – 16.00 Uhr
Diskussionsrunde:
Was wollen wir? Alternative Konzepte, Vorschläge und Forderungen
Diskussionsleitung: Franz Pöter (BUND)
Einladung Download:
https://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Verein/Seminar_Programm.pdf
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