BUND Hamburg meldet: Wedel-Ausstieg beginnt – Fernwärme von Aurubis kommt
Ein erster Schritt für die Hamburger Fern-Wärme-Wende ist laut einer Pressemitteilung des Hamburger BUND offenbar getan. Um den Ersatz des klima- und umweltschädlichen Heizkraftwerks in Wedel zu ermöglichen, sollen demnach rund 40 MW Wärme der Norddeutschen Affinerie – heute als Aurubis bekannt – in das derzeit noch von Vattenfall mehrheitlich betriebene Fernwärme-Netz eingespeist werden. Nach dem Volksentscheid „Unser Hamburg – Unser Netz“ muss die Stadt Hamburg künftig die Fernwärme, an der sie derzeit mit 25,1 Prozent beteiligt ist, vollständig von Vattenfall übernehmen und dann kommunal betreiben. Richtung Behörde für Umwelt und Energie formuliert der BUND die Erwartung, dass nun auch die weiteren Schritte mit einem verstärkten Einsatz erneuerbarer Wärme folgen, damit das HKW Wedel 2019 endlich in den Standby-Betrieb verabschiedet werden kann.
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umweltFAIRaendern dokumentiert die PM des BUND Hamburg: „Aurubis-Wärme kommt ins Fernwärmenetz – BUND Hamburg fordert Ersatz für Kraftwerk Wedel mit möglichst viel „erneuerbarer Wärme“.
Nach Hinweisen, die dem BUND vorliegen, soll das Unternehmen Aurubis einen Teil der industriellen Abwärme der Kupferhütte in das derzeit noch von Vattenfall betriebene Fernwärmenetz einspeisen. Aurubis hat sich offenbar mit Vattenfall Wärme Hamburg über eine Abnahme der Wärme geeinigt. Allerdings stehen nur ca. 40 MW zur Verfügung, der Ersatz des alten Kohlekraftwerks Wedel wird deutlich mehr Leistung erfordern. Der BUND Hamburg fordert daher einen umfangreichen Einstieg der Hamburger Wärmeversorgung in „erneuerbare Wärme“, um das Kraftwerk Wedel zu ersetzen. Spätestens 2019 muss dieses aus dem Regelbetrieb genommen werden.
„Nach dem „Go“ für die Aurubis-Wärme muss jetzt ein Weg aufgezeigt werden, wie das Kohlekraftwerk Wedel durch einen möglichst großen Anteil von Wärme aus erneuerbaren Energien vollständig ersetzt werden kann“, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.
So ließen sich am Standort Stellingen mit einem Biomasse-Heizkraftwerk, Biogas und „Power to heat“ ca. 45 MW Wärme bereitstellen. Weitere Möglichkeiten zur Nutzung von Solarthermie, Erdwärme, Biowärme und Elbwärme an dezentralen Standorten wurden bereits auf einer BUND-Fachtagung 2014 diskutiert. Der BUND geht davon aus, dass diese Vorschläge durch die von der Behörde für Umwelt und Energie (BUE) beauftragten Gutachten in Kürze konkretisiert werden. Auf dieser Grundlage müsse dann schnell entschieden werden.
Eine direkte oder auch nur indirekte Wärmeauskopplung aus dem Kohlekraftwerk Moorburg in das 2019 in kommunale Hand übergehende Fernwärmenetz lehnt der BUND Hamburg strikt ab. „Es gibt nichts Richtiges im Falschen. Eine solche Einspeisung würde die Fernwärmeversorgung Hamburgs auf Jahrzehnte auf die Verbrennung klimaschädlicher Kohle festlegen“, so Braasch.
Wenn der Standort Stellingen zügig entwickelt und das Heizwerk Haferweg für einen vorrübergehenden Ausgleich möglicher Versorgungslücken herangezogen wird, kann nach Ansicht des BUND bei gleichzeitiger Netzoptimierung das alte Kohlekraftwerk Wedel spätestens 2019 auf „Standby“ geschaltet werden.“
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