Hans-Joachim-Martini-Stiftung und BGR: Stiftungs-Auflösung richtig, aber Aufklärung nicht unterlassen!
Erfreut reagiert der Bundestagsabgeordnete Hubertus Zdebel (Fraktion DIE LINKE) auf Meldungen, dass die umstrittene Hans-Joachim-Martini-Stiftung abgewickelt werden soll. Gleichzeitig fordert er die Aufklärung der Vorwürfe nicht nur gegenüber der Stiftung und dem Hans-Joachim-Martini-Fonds, sondern auch bei der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), unter deren Dach die Stiftung angesiedelt war. Dabei gehe es um die mögliche Beeinflussung von Gutachtens-Ergebnissen sowie um die Rolle ehemaliger BGR-Präsidenten wie des Stiftungs-Namensgebers Martini, der bekennender Nazi und SS-Mitglied war.
„Die Reaktionen zur Auflösung der umstrittenen Hans-Joachim-Martini-Stiftung zeigen, dass dort nicht alles sauber gelaufen sein kann“, so Hubertus Zdebel. „Schon vor wenigen Wochen hatte mir auf Nachfragen das Wirtschaftsministerium mitgeteilt, dass es seinen Vertreter aus dem Stiftungsrat zurückgezogen habe. Als Grund nannte die Bundesregierung, dass sie erst im Oktober 2016 von Martinis ‚Mitgliedschaft in der SA und SS während des NS-Regimes‘ erfahren habe.“
Zdebel weiter: „Es ist überaus wichtig, die Rolle ehemaliger Präsidenten der BGR und ihrer Vorgängerorganisationen aufzuklären. Nicht nur Hans-Joachim Martini, sondern auch Alfred Bentz und Gerhard Richter(-Bernburg) sind hier zu nennen. Dazu muss auch gehören, ob und inwieweit ihre damaligen Verstrickungen in die Kriegsmaschinerie von Nazi-Deutschland später in der Bundesrepublik Auswirkungen hatten.
Auch die von Medien fundiert vorgebrachten Vorwürfe, dass aus Mitteln der Stiftung BGR-Studien finanziert wurden, die etwa zugunsten interessierter Wirtschaftskreise den Klimawandel relativierten oder die Tauglichkeit des umstrittenen Endlager-Projekts Gorleben beweisen sollten, müssen gründlich untersucht und aufgeklärt werden, auch wenn diese Stiftung jetzt aufgelöst wird. Alle Akten dafür müssen vom Wirtschaftsministerium auf den Tisch gelegt werden.“