AKW Brokdorf Protest – Ursachenklärung für Rost-Brennelemente nicht abgeschlossen

AKW Brokdorf Protest – Ursachenklärung für Rost-Brennelemente nicht abgeschlossen

Auch der grüne Landtagsabgeordnete Bernd Voss musste einräumen, dass die Ursachen nicht wirklich geklärt sind, warum im AKW Brokdorf Brennelemente über die Grenzwerte hinaus Rost ansetzen. Vor der Landtagswahl im Mai hatte Energieminister Robert Habeck zugesagt, der Reaktor dürfte erst wieder in Betrieb gehen, wenn es Klarheit über die Gründe für die Rostbefunde gäbe. Rund 80 AtomkraftgegnerInnen protestierten heute Mittag vor dem AKW Brokdorf, weil die Kieler Atomaufsicht den Reaktor wieder ans Netz lassen will.

Über die heutige Protestkundgebung vor dem Atomreaktor berichtete auch das Hamburger Abendblatt auf Basis einer dpa-Meldung. Dort heißt es:

„Im Februar war im Zuge der Jahresrevision Rost an Brennstäben festgestellt worden, der nicht nur dicker war, sondern auch schneller und an anderen Stellen auftrat als erwartet. Seitdem ist der Reaktor nicht mehr am Netz. Die Organisatoren der Demonstration forderten einen Verzicht auf die rostanfälligen M5-Brennstäbe. Außerdem solle die Leistung des AKW an der Unterelbe um 20 Prozent und nicht wie geplant nur um 5 Prozent abgesenkt werden, verlangten die Initiatoren des Protests, die Initiativen Brokdorf-akut und Anti-Atomkraft Gruppe Dithmarschen. Die Anlage hat eine Restlaufzeit bis 2021.“
Zu der Protestkundgebung hatten kurzfristig die Initiativen Brokdorf-akut und die Anti-Atomkraft Gruppe Dithmarschen aufgerufen, nach dem vor wenigen Tagen der Betreiber E.on/PreussenElektra die Genehmigung erhalten hatte, den Reaktorkern wieder mit Brennelementen für einen Neustart vorzubereiten. Seit Februar was das AKW abgeschaltet. Als Auflagen hat das Kieler Ministerium angewiesen, dass der Reaktor künftig mit fünf Prozent weniger Leistung gefahren werden muss, die Anpassung an die Stromnachfrage langsamer als bislang erfolgen müsse. Außerdem würde die Reaktor-Wasser-Chemie verändert, u.a. durch die Erhöhung der Einspeisung von Wasserstoff. Ob diese Maßnahmen tatsächlich helfen, ist unklar. Erst in acht Monaten bei der nächsten Revision soll das überprüft werden. Neben AktivistInnen aus der Region Steinburg/Dithmarschen waren aus AtomkraftgegnerInnen aus Kiel und Hamburg sowie die Landessprecherin von die LINKE.SH, Marianne Kolter, bei der Kundgebung.
Die Kritik und Forderungen der Initiativen sind hier nachzulesen:

Dirk Seifert

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