Mangelhafter Terrorschutz: Neubau eines Atommüll-Zwischenlagers in Lubmin – Öffentlichkeit umfassend beteiligen!

Weil das derzeitige Atommüll-Zwischenlager in Lubmin an der Ostsee nicht gegen die gewachsenen Terrorgefahren nachgerüstet werden kann, hat nun der staatliche Betreiber nach einer langen Hängepartie endlich entschieden, ein neues Zwischenlager zu errichten. „Es ist nicht nachvollziehbar, warum sich der staatliche Betreiber für diese überfällige Entscheidung angesichts der gewachsenen Terrorrisiken so lange Zeit gelassen hat“, kommentiert Hubertus Zdebel von der Bundestagsfraktion DIE LINKE. Gleichzeitig fordert er: „Die gesamte Zwischenlagerung der hochradioaktive Abfälle muss jetzt endlich auf den Prüfstand.“ Betrieber ist eine Tochter der „Entsorgungswerk für Nuklearanlagen GmbH“, die zu 100 Prozent Eigentum des Bundes (Finanzministerium) ist.

Seit 2011 werden angesichts der gewachsenen Terrorgefahren hinsichtlich von Flugzeugabstürzen und dem Beschuss mit panzerbrechenden Waffen die Zwischenlager an den AKW-Standorten und die zentralen Lager in Gorleben und Ahaus nachgerüstet. Ob diese Maßnahmen ausreichen, kann die Öffentlichkeit nicht beurteilen, weil die Behörden strikte Geheimhaltung betreiben.

„Es ist jetzt höchste Zeit, dass wir die gesamte Zwischenlagerung hochradioaktiver Abfälle einer Prüfung unterziehen, an der auch die Öffentlichkeit umfassend beteiligt werden muss“, fordert Zdebel. Nicht nur die Terrorgefahren stellen eine neue Herausforderung dar. Inzwischen ist auch klar, dass die Zwischenlagerung an allen Standorten länger als die bislang vorgesehenen 40 Jahre dauern wird. Der Grund dafür ist, dass es ein „Endlager“ für diese Abfälle vermutlich erst deutlich nach 2050 geben wird und die Einlagerung aller 1900 Castorbehälter Jahrzehnte dauern wird.
Siehe auch:

DSe4Zdebel

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