Nachgefragt: Atomtransporte mit Uranmüll von Gronau nach Russland
Mit einer mündlichen Frage will der Bundestagsabgeordnete Hubertus Zdebel (DIE LINKE) von der Bundesregierung erfahren, welche Vereinbarungen es zu Atommüll-Transporten mit abgereichertem Uran von der URENCO-Fabrik in Gronau (NRW) nach Russland gibt. Mindestens ein solcher Transport mit 600 Tonnen abgereichertem Uran soll bereits stattgefunden haben(*). URENCO bezeichnet dieses abgereicherte Uran nicht als Atommüll, sondern als Wertstoff, der in in Russland wiederangereichert werden soll. Für URENCO sind solche Atomtransporte zunächst einmal ein Ausweg, die sich auftürmenden Atommüllberge in Gronau zu reduzieren. Aus diesem Grund will Zdebel auch erfahren, wann erstmals Atomtransporte in eine neue Konversionsanlage der URENCO an einem britischen Standort stattfinden werden.
- (*) Antwort des Wirtschaftsministeriums NRW auf einen Brief der GAL Gronau (PDF)
- Urankonzern URENCO baut aus: Neue Konversionsanlage TMF fertig gestellt
- Mehr Infos über die Uran-Transporte nach Russland und die Uranfabrik in Gronau hier. Über die Hintergründe informiert .ausstrahlt hier. Außerdem hier beim Arbeitskreis Umwelt Gronau über frühere derartige Atomtransporte nach Russland.
- Demonstration Lingen – 26.10.2019 – Für die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen
Die Uranfabrik in Gronau sowie eine weitere Anlage in Lingen sind vom Atomausstieg ausgenommen und erzeugen Uranbrennstoff für Atommeiler in aller Welt. Ein Antrag von Hubertus Zdebel und der Fraktion DIE LINKE zur Stilllegung dieser Uranfabriken wurde im Frühjahr im Bundestag von einer Mehrheit der Regierungsfraktion von CDU/CSU und SPD und außerdem der FDP und der AfD abgelehnt. Siehe Bundestag: CDU/CSU und SPD lehnen Atomausstiegs-Forderungen und Stilllegung der Uranfabriken ab
Die mündliche Frage Nr. 24 in Drucksache 19/13981 von Hubertus Zdebel an die Bundesregierung und ist hier im Wortlaut:
Welche Kenntnisse hat die Bundesregierung über Vereinbarungen zur Lieferung von abgereichertem Uran aus der in Gronau ansässigen Urenco zur Wiederanreicherung nach bzw. in Russland, von denen laut einem Medienbericht mit Bezug auf Informationen des Wirtschaftsministeriums in Nordrhein-Westfalen ein solcher Transport mit 600 Tonnen abgereichertem Uranhexafluorid stattgefunden hat, und wann soll nach Kenntnis der Bundesregierung Uran aus Gronau erstmals zur Umwandlung von Uranhexafluorid zu U3O8 nach Großbritannien zur dortigen neuen Konversionsanlage transport werden (www.sonnenseite.com/de/politik/scharfe-kritik-neuer-uranmuellexport-von-gronau-nach-russland.html)?