Endlagersuche für hochradioaktiven Atommüll: Gorleben ist raus – eine große Region rund um Münster ist Teilgebiet

Der Münsteraner Bundestagsabgeordnete Hubertus Zdebel (DIE LINKE), zuständiger Sprecher für der Atomausstieg der Bundestagsfraktion und ehemaliges Mitglied der Endlager-Kommission erklärt: „Das laufende Endlagersuchverfahren hat einen wichtigen Schritt genommen und mit dem Ausschluss von Gorleben eine erhebliche Belastung des Verfahrens wissenschaftlich begründet abgeräumt. Der politisch verbrannte und geologisch völlig ungeeignete Standort Gorleben ist nicht mehr im Verfahren. Das war längst überfällig und ist eine Bestätigung der seit Jahrzehnten laufenden wissenschaftlichen und politischen Proteste. Das ist eine sehr gute Entscheidung und ein wichtiger Schritt, auf dem Weg zu einem fairen vergleichenden Auswahlverfahren, in dem transparent und mit Bürgerbeteiligung auf Augenhöhe nun ein bestmöglicher Ort für die dauerhafte unterirdische Lagerung gefunden werden kann.
Nicht ganz überraschend hat die zuständige Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) eine große Region um Münster, die fast das ganze Münsterland und Teile von Ostwestfalen-Lippe umfasst, zu einem genauer zu untersuchenden Teilgebiet erklärt. Das Münsterland und Münster sind schon jetzt mit dem atomaren Erbe und dem Umgang damit befasst. Unweit von Münster lagert Atommüll in oberirdischen Hallen in Ahaus. Die Uranfabriken in Gronau und Lingen – die immer noch Atommüll herstellen, sind von Münster nicht weit entfernt. Nach den Daten der BGE sind über 50 Prozent der Bundesrepublik als möglicherweise geeignete Region ermittelt worden.
Ich werde mir jetzt gemeinsam mit den Menschen im Münsterland die Daten der BGE ansehen.
Auch wenn Gorleben jetzt aus dem Verfahren ist, werden derzeit die Sorgen größer, dass es kein transparentes und wirklich partizipatives Verfahren geben wird. Ausgerechnet für das angeblich „transparente“ Verfahren können die privaten Grundlagendaten mit dem Zwischenbericht nicht veröffentlicht werden und von Augenhöhe bei der Beteiligung der Öffentlichkeit kann derzeit noch nicht gesprochen werden. Die Behörden müssen hier noch erheblich nachlegen, vor allem angesichts der Einschränkungen durch die Coronakrise. Dies bedarf nicht nur zusätzlicher virtueller – und damit restriktiver – Beteiligungsformate, sondern auch Zeit. Das werde ich weiterhin genau beobachten!
Klar ist: Die gefährliche Abfälle gehören unter die Erde und dafür muss der bestmögliche Standort gefunden werden – egal wo das am Ende in der Bundesrepublik ist.“
 

DSe4Zdebel

2 Gedanken zu “Endlagersuche für hochradioaktiven Atommüll: Gorleben ist raus – eine große Region rund um Münster ist Teilgebiet

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