Willkommen in Hamburg: Internationale Ärzt:Innen gegen Atomkrieg

Willkommen in Hamburg: Internationale Ärzt:Innen gegen Atomkrieg

Eine derjenigen Organisationen, die sich klar und deutlich gegen den russischen Krieg in der Ukraine einsetzen, kommt am Wochenende um den 1. Mai zum Jahrestreffen in Hamburg zusammen. (Ausgerechnet) Bei der Kassenärtzlichen Vereinigung versammeln sich die Nobelpreisträger der IPPNW; auf deutsch: „Internationale Ärzt:innen für die Verhütung des Atomkriegs – Ärzte in sozialer Verantwortung“. (Am Namen ließe sich arbeiten – der Inhalt ist perfekt!) Diese Organisation hat nicht nur den Nobelpreis im Kittel, sondern ist konsequent lebenserhaltend und -bejahend – und deshalb sehr gradeaus – beim Strahlenschutz für die Menschen/Patient_innen gegenüber industriellen/staatlichen Interessen – oder in Sachen Atomgefahren, Atomwaffen und Krieg. Abrüstung ist eine Sache für die Gesundheit der Umwelt und der Menschen, Atomausstieg ebenso – das hat viel mit gutem Leben und sozialer Gerechtigkeit zu tun. Was die IPPNW heute so wichtig macht, ist AUCH, dass sie nicht – wie z.B. grüne Verantwortungsträger – die „Nerven“ verlieren und nach mehr und härteren Waffen (bis wohin?) schreien, sondern ganz andere Diagnosen anbieten! Weil sie analysieren, wie es dazu gekommen ist. Leben zu retten braucht Diagnose von der Entstehung der Krankheit. Z.B. der Krankheit Krieg. Genau diese Absicht ist im Programm der Jahresversammlung Anti-Nuklearer Mediziner:Innen eingeimpft – aufgrund der Diagnose eine Therapie zu empfehlen – für das Leben! Deshalb: Willkommen in Hamburg, Nobelpreisträger IPPNW. umweltFAIRaendern dokumentiert das Programm.


Online-Anmeldung
  |  Download Programm

Freitag, 29. April 2022

18:00 Uhr
Markt der Möglichkeiten

19:00 Uhr
Öffentliche Veranstaltung:

  • Begrüßung Dr. Lars Pohlmeier, IPPNW-Vorsitzender
  • Begrüßung Ute Rippel-Lau, IPPNW-Gruppe Hamburg
  • Videostatement Prof. Olga Mironova, Mitglied des internationalen IPPNW-Vorstandes
  • Videostatement Prof. Igor Korneev, IPPNW St. Petersburg
  • Input Vladimir Slivyak, Mitgründer on Ecodefense und Träger des Right Livelihood Award (alternativer Nobelpreis)
  • Input Alekesey Silenko

Zwischendurch werden musikalische Intermezzi gespielt.

20.00 Uhr
Vortrag und Diskussion:
Feindbilder abbauen – Entspannungspolitik jetzt!

Ute Finckh-Krämer, Mitglied der Plattform Zivile Konfliktbearbeitung, Initiative „Entspannungspolitik jetzt“
Im Kalten Krieg zwischen der NATO und dem Warschauer Pakt hat die Kombination aus Feindbildern und Wettrüsten die Welt mehrfach an den Rand eines Atomkrieges gebracht. Dass es dazu nicht gekommen ist, lag entscheidend daran, dass es auf beiden Seiten Menschen gab, die versuchten, sich in die Perspektive der anderen Seite hineinzuversetzen.
Inzwischen ist aus einer bipolaren Welt eine multipolare geworden. Es gibt nicht mehr im Wesentlichen zwei, sondern zahlreiche Perspektiven auf die aktuellen Kriege und Konflikte. Was kann in dieser Situation aus der Entspannungspolitik gelernt werden, wessen Perspektiven müssen einfließen, um zu einer neuen deeskalierenden Politik zu kommen?
Anschließend Diskussion (Ende 22:00 Uhr)

Samstag, 30. April 2022

10-10:30 Uhr
Vortrag
„Krieg in der Ukraine – welche Möglichkeiten für eine Deeskalation und eine europäische Friedensordnung gibt es?“
Andreas Zumach, Journalist

Der bereits seit Dezember letzten Jahres eskalierende Konflikt zwischen Rußland und der NATO ist durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine und die vorausgegangene völkerrechtswidrige Entscheidung von Präsident Putin zur Anerkennung der beiden ukrainischen Donbas-Provinzen noch einmal erheblich verschärft worden. Im Vorfeld dieser Entscheidung haben die NATO-Staaten ihre Möglichkeiten zur Entschärfung des Konflikts- etwa durch die Erklärung eines Moratorium in der Frage eines NATO-Beitritts der Ukraine – nicht genutzt. Was können die Sanktionen des Westens gegen Russland bewirken? Welche Chancen gibt es jetzt noch zur Deeskalation des Konflikts und langfristig für eine Friedensordnung auf dem eurasischen Kontinent, die die legitimen Sicherheitsbedürfnisse aller Staaten berücksichtigt sowie ihre nationale Souveränität und territoriale Integrität bewahrt?

10:30 Uhr Diskussion

11:00 Uhr
Kaffeepause
11:30 Uhr
Workshops (zur Übersicht)

  • Atomkrieg aus Versehen (WS 1)
  • Lingen und Gronau (WS 2)
  • Poliklinik Veddel (WS 3)
  • 5G-Mobilfunk: Aktuelle Studien und Update (WS 4)
  • Die gesundheitlichen Auswirkungen von Abschiebungen –
    Rechte und Pflichten für Heilberufler*innen (WS 5)
  • Sicherheit neu denken (WS 6)
  • Atomwaffenverbot (WS 7)
  • Brandherd NATO-Russland-Krise (WS 8)

13:00 Uhr
Mittagspause

14:00 Uhr
IPPNW-Mitgliederversammlung
Berichte

  • Gemeinsamer Bericht von Vorstand, Geschäftsstelle und Studierenden
  • Schatzmeisterin
  • RevisorInnen
  • International Councillor

Aussprache
Entlastung des Vorstandes

15:00 Uhr
Anträge und Resolutionen
16:00 Uhr
Kaffeepause
16:30 Uhr
Anträge und Resolutionen
bis 18:30 Uhr
ab 19:30 Uhr
Abendessen im Ristorante Piccobello

Sonntag, 1. Mai 2022

09:30 Uhr
Vortrag
Hamburg als Umschlagplatz für Waffen in alle Welt
Angela Wolff, Referentin für Atompolitik in der Bundesgeschäftstelle des BUND

12:00 Uhr
Barkassenfahrt zum Thema „Rüstungsexporte“ als öffentlichkeitswirksame Aktion
(Die Fahrt ist leider ausgebucht. Sie können sich noch auf eine Warteliste setzen lassen als Nachrücker*in.)

14:00 Uhr
Friedenskundgebung
mit Musikbegleitung durch die Tinnitussies
Redebeitrag: Dr. Inga Blum, int. IPPNW-Vorstandsmitglied

15.00 Uhr
Ende der Veranstaltung


Wichtiger Hinweis:
Die Teilnahme am Jahreskongress wurde von der Fortbildungsakademie der Ärztekammer Hamburg mit 16 Fortbildungspunkten anerkannt, die zur Gutschrift auch bei anderen Ärztekammern eingereicht werden können.

Dirk Seifert