Oh, du schönes Jahr der Wälder
Was haben Ozeane, Berge, Delfine und Naturfasern gemeinsam? Alle wurden schon mal mit einem „internationalen Jahr“ der Vereinten Nationen geehrt. Jetzt sind die Bäume dran: Wir begehen 2011 demzufolge das UN-Jahr der Wälder. Ich habe keine großen Erwartungen, dass Bundesregierung und Co. jetzt zu WaldschützerInnen konvertieren. Aber vielleicht gibt uns das Waldjahr in den einen oder anderen Dingen etwas mehr Rückenwind. Den können wir gut gebrauchen, um was gegen den extrem hohen Ressourcenverbrauch der Industrieländer zu unternehmen – z.B. bei Papier. Der jährliche pro Kopf ist in der Bundesrepublik auf mehr als 250kg stark angestiegen. Die Bäume für dieses Papier wachsen in erster Linie im Ausland: In Nordeuropa, Portugal, Brasilien oder Indonesien. Die Folgen unseres exzessiven Konsums können daher in Schweden besichtigt werden, wo Papiermultis wie SCA (Zewa, Tempo) eine rücksichtslose Kahlschlagwirtschaft praktizieren. In Portugal und Brasilien haben sich Eukalyptusmonokulturen in die Waldgebiete und Naturräume hineingefressen während dessen asiatische Papierkonzerne den letzen Regenwald platt machen. Gerade erst hat ROBIN WOOD Aldi-Nord beim verramschen von Bücher erwischt, die auch aus Tropenwaldholz hergestellt waren. Immerhin; Aldis Bücherlieferant hat jetzt Besserung gelobt.Ökosiegel – für angeblich grünes Papier – helfen uns beim Papiersparen nicht weiter. Mehr als 50 europäische Umweltorganisationen haben sich deshalb zum Netzwerk EEPN zusammen geschlossen, um den Papierverbrauch in Europa um 50% zu reduzieren. Nationen wie Polen machen deutlich, dass weniger Papier kein Problem ist. Hier verbraucht jede Person nur 110 kg im Jahr und Papiermangel gibt es auch keinen. Wie es gehen könnte, zeigen unsere französischen Nachbarn. Die dortige Regierung hat sich verpflichtet, den Papierverbrauch in der eigenen Verwaltung um 50% zu reduzieren. Chapeau!