Unilever bemüht sich weiter darum, sich ein grünes Image zu verpassen. Heute stand die Verleihung des B.A.U.M.-Umweltpreises an Unilever-Chef Harry Brouwer auf dem Programm. AktivistInnen von Rettet den Regenwald und ROBIN WOOD waren ebenfalls zur Stelle und protestierten vor dem Tango Terminal des Hamburger Flughafens, in dem die Preisverleihung stattfand. Denn Unilever ist als einer der größten Palmölverbraucher mitverantwortlich dafür, dass in den Tropen Wälder vernichtet, das Klima angeheizt und Menschen von ihrem Land vertrieben werden. Baum-ab-Preis für Unilever (Fotos: Rettet den Regenwald) Im Gepäck hatten die UmweltschützerInnen einen alternativen „Baum-ab-Preis“ – drei Baumstümpfe auf grauer Platte -, die Brouwer für Beihilfe zur Umweltzerstörung und Missachtung der Menschenrechte in Indonesien überreicht bekommen sollte. Doch Brouwer drückte sich davor, ihn anzunehmen. Stattdessen schickte er den Unilever-Kommunikationsexperten Merlin Koene nach draußen vor das Tango Terminal, wo ihn die Anwesenden mit ihren Argumenten zum Schwitzen brachten. Nach einigem Hin und Her war Brouwer gegen Mittag doch zu einem kurzen Gespräch mit zwei VertreterInnen von Rettet den Regenwald und ROBIN WOOD bereit. Er nahm 30.000 Protestunterschriften entgegen, der Baum-ab-Preis aber musste schön vor der Tür bleiben. In der Sache brachte das Gespräch keine Fortschritte. B.A.U.M.-Vorsitzender Gege diskutiert über die Preisvergabe an Unilever Für Bewegung aber sorgte der Protest im Verein B.A.U.M., in dem rund 500 Unternehmen Mitglied sind. Dazu zählen Konzerne wie Unilever, Deutsche Bank und Bayer genauso wie kleine Firmen aus der Öko-Lebensmittelbranche oder Verlage. Nicht allen gefällt, dass Unilever ausgezeichnet wird. Zwischen den Bistro-Tischen wurde heftig diskutiert. Auch der B.A.U.M.-Vorsitzende Maximilian Gege stellte sich den DemonstrantInnen vor dem Terminal. Er deutete die Preisvergabe so. Es sei ja immer auch Anreiz und Verpflichtung für den Ausgezeichneten, dem Preis gerecht zu werden, und damit hätte B.A.U.M. ja jetzt auch ganz neue Chancen, ihn öffentlichkeitswirksam wieder abzuerkennen. An diesem B.A.U.M.-Preis dürfte Herr Brouwer nicht wirklich Freude haben. Mehr Infos zum Palmöl-Thema unter: http://www.robinwood.de/palmoel