Kletteraktion in Kiel für den Stopp von Atomtransporten auf dem Nord-Ostsee-Kanal und weltweit
AktivistInnen der Umweltschutzorganisation ROBIN WOOD und der Kieler Bürgerinneninitiative gegen Atomkraft unterstützten heute mit einer Kletteraktion in der Kieler Innenstadt den Autobahn-Aktionstag gegen Atomtransporte. Zwei Aktivisten spannten ein Transparent mit der Aufschrift „Stopp Atomtransporte. Keine Atomtransporte durch den Nord-Ostsee-Kanal und weltweit!“ quer über die belebte Fußgängerzone am Holstenplatz. Andere verteilten Info-Flyer an PassantInnen. Anti-Atomkraft-Initiativen demonstrierten heute vor allem in Nordrhein-Westfalen gegen Atomtransporte. Dort sollen möglicherweise demnächst 152 hochradioaktive Castor-Behälter vom Forschungszentrum Jülich in das Zwischenlager Ahaus transportiert werden sollen. Mit der Aktion in Kiele wollten die AktivstInnen darauf aufmerksam machen, dass auch im hohen Norden regelmäßig Atomtransporte stattfinden. Jede Woche passieren Schiffe mit radioaktivem Material den Nord-Ostsee-Kanal. Transportiert werden Materialien wie das extrem giftige Uranhexafluorid (UF6, Rohstoff zur Herstellung von Brennelementen für Atomkraftwerke) Uranoxide, unbestrahlte Brennelemente und andere Produkte, die für den Betrieb von Atomanlagen notwendig sind. In der Öffentlichkeit ist wenig bekannt über die Transporte und die Gefahren, die damit verbunden sind. „Wir wollen mit unserer Aktion über die hochgefährliche Atomtransporte auf Autobahnen, Bahnstrecken und – wie hier in Kiel – auf dem Nord-Ostsee-Kanal informieren und Druck machen, damit sie eingestellt werden. Zu einem echten Atomausstieg gehört unbedingt auch der Stopp der Atomtransporte“, sagt ROBIN WOOD-Aktivist Patrick Müller. „Der Nord-Ostsee-Kanal ist eine auch von großen Frachtschiffen stark befahrene Wasserstraße. Das bringt eine hohe Unfallwahrscheinlichkeit mit sich. Der Transport von radioaktivem Material birgt zusätzliche, nicht akzeptable Risiken.“ ROBIN WOOD Kiel und die Kieler Bürgerinneninitiative gegen Atomkraft fordern daher: sofortige Entwidmung des Nord-Ostsee-Kanals für alle Atomtransporte! sofortige Stilllegung der Brennelementefabrik Lingen und der Urananreicherungsanlage Gronau! sofortige Stilllegung der verbliebenen Atomanlagen-weltweit!