„Braune Spree“ bedroht den Spreewald
Der Spreewald mit seinen einzigartigen Fließen ist ein Biosphärenreservat, weil hier Mensch und Natur schon seit Jahrhunderten in einer einzigartigen Weise zusammen leben. Der gesamte Naturraum ist durch das Gewässer mit seinen unzähligen Seitenarmen geprägt. Das Fortbewegungsmittel der Wahl war somit lange Zeit der Kahn und auch heute noch sind Teile der Äcker und Höfe nur per Wasserstrasse zu erreichen. Doch der Spreewald ist bedroht: durch Eisenablagerungen, die langsam die Spree hinaufwandern und aus alten Tagebauen stammen. Bei der Verockerung färbt sich das Flusswasser rostrot, eisenhaltiger Schlamm lagert sich ab und belastet das Ökosystem. Der Eisenocker ist für Menschen ungefährlich, aber das Licht kann in die Gewässer nicht mehr einfallen und zahlreiche Tier und Pflanzenarten sterben an den klebrigen Ablagerungen. Der Starkregen und die Hochwasser in den Jahren 2010 und 2011 machten die gravierenden Folgen des Tagebaus überdeutlich. Die hohe Grundwasserbildung schwemmt verstärkt Eisenverbindungen und Sulfat aus den geschlossenen Tagebauen in die Gewässer. Dies wies nun auch Greenpeace in einer Untersuchung der Gewässer erneut nach. Ungeachtet dieser Umweltschäden plant der Energiekonzern Vattenfall weitere Braunkohletagebaue in der Lausitz. Die Verfärbungen der Spree bedrohen neben den Ökosystemen auch den umwetfreundlichen Tourismus im Spreewald. Der Braunkohletagebau hat also auch neben der Klimaproblematik weitreichende Konsequenzen in anderen Regionen. Gegen neue Tagebaue läuft derzeit eine Unterschriftenaktion, hier gibt es den Einwendungsbogen gegen die Abbaggerung von Proschim – bis zum 17. September 2013