Proteste in Jambi: Wilmar darf sich der Verantwortung nicht entziehen!
Der Palmöl-Raubbaukonzern Wilmar hat seine konfliktbehaftete Tochterfirma PT Asiatic Persada verkauft. Robin Wood hat über die schweren Menschenrechtsverletzungen durch Wilmar in dem Dorf Sungai Beruang berichtet. Nun demonstrierten tausende Menschen in Jambi, damit Wilmar sich nicht einfach aus der Affäre zieht, denn sie wollen Entschädigungen und ihr Land zurück.
Was in Sungai Beruang geschah
Sicherheitskräfte von Wilmars Tochterfirma PT Asiatic Persada und der Mobilen Brigade (Brimob) der Polizei zerstörten am 10. August 2011 mit schwerem Gerät das Dorf Sungai Beruang. Die Strassen wurden blockiert und das Dorf von der Außenwelt abgeriegelt. Die Häuser und ihr ganzer Besitz wurden vernichtet. Die indigenen Suku Anak Dalam haben danach mit verschiedenen Protestaktionen auf ihre schwierige Situation aufmerksam gemacht.
Im November 2011 reichte ein Konsortium von NGOs wegen der durch Wilmar und Brimob begangenen schweren Menschenrechtsverletzungen Beschwerde bei der Ombudsstelle der Weltbank ein. Diese leitete ein Mediationsverfahren ein, das bis heute nicht abgeschlossen ist. Im Dezember 2012 protestierten Betroffenen in Hamburg vor der Unilever Zentrale. Unilever verarbeitet konfliktreiches Palmöl von Wilmar zu Eiscreme und Margarine. Zu Fuß sind die von Wilmar Betroffenen von Jambi nach Jakarta marschiert und haben vor dem Präsidialpalast und dem Forstministerium demonstriert. Sie erhielten bisher nur leere Versprechungen. Robin Wood hatte vor der Wilmar Raffinerie in Brake gegen den Landraub protestiert.
Die Demonstrationen und der Druck führten dazu, dass Wilmar die Tochterfirma PT Asiatic Persada verkauft hat.
Demos in Jambi
Im April 2013 verkaufte Wilmar seine konfliktbehaftete Tochterfirma PT Asiatic Persada an die Ganda Group.
Wie unsere indonesische Partnerorganisation herausfand, war der Verkauf ein Deal unter Brüdern. Die konfliktreiche Plantage bleibt also in der Familie. Die betroffenen Gemeinden wurden vor dem Verkauf nicht konsultiert, niemand hat mit ihnen über die Pläne gesprochen.
Der laufende Mediationsprozess mit der Weltbank ist dadurch ins Stocken geraten. Unsere Partnerorganisationen sind sicher, die Tochterfirma wurde abgestoßen, weil die Menschen den Prozess gegen Wilmar gewonnen hätten! Die Menschen wurden durch den Verkauf sehr verunsichert.
Sie finden, dass Wilmar sich der Verantwortung nicht entziehen darf!
Ende Oktober 2013 protestierten tausende von Menschen, darunter zahlreiche Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen und die Studentenbewegung, vor dem Gouverneurspalast in Jambi. Sie fordern: Mendukung Gerakan Rakyat, Mencabut HGU, PT. Asiatic Persada! Unterstützt den Widerstand, weg mit den Plantagen, PT. Asiatic Persada!
Sie haben Zelte vor dem Büro des Gouverneurs von Jambi aufgestellt. Dort haben sie gekocht, ihre Wäsche gewaschen, diskutiert und gemeinsam gefordert, dass PT Asiatic Persada die Genehmigung für die Plantage entzogen werden soll. Die Regierung soll die Menschen gegen PT Asiatic Persada unterstützen. Um den Druck zu erhöhen wurde die Hauptstraße zum Büro des Gouverneurs in Jambi blockiert.
Nach 5 Tagen Sitzblockade hat der Gouverneur von Jambi verkündet, dass PT Asiatic Persada die Betriebsgenehmigung für die konfliktreiche Plantage verliert. An den Vorsitzenden der nationalen Landesbehörde wurde ein Brief geschickt. Die Gemeinden warten nun auf eine Antwort und sind zurück in ihre Dörfer gekehrt. Falls die Antwort negativ ist oder ausbleibt werden sie wieder demonstrieren.