Es ist vier von zwölf. Zeit abzuwracken.

Vier von zwölf Kernkraftwerk-Standorte in Deutschland standen heute im Fokus von Aktionen durch die Aktivist_innen von Robin Wood und contrAtom. Obwohl Wachschützer_innen die Intervention beim Pannenreaktor Krümmel leider recht zügig gestoppt haben, konnten die Anti-Atom-Aktivist_innen in Brunsbüttel, Brokdorf und Neckarwestheim aufs Dach klettern und die Einfahrten mit Klettergerüsten und Transparenten verschönern.

Tripod-Aktion vor dem Kernkraftwerk Neckarwestheim (Foto: Christian Grodotzki, ROBIN WOOD)
In Neckarwestheim blieb die herbeigeeilte Polizei gelassen und stellte zunächst nur die Personalien der Aktiven vor Ort fest. In Brunsbüttel, wo Vattenfall-Mitarbeiter den friedlichen Protest auf dem Dach durch die Zerstörung des Transparentes zu verhindern versuchten, wurde einfach ein zweites Transparent an einem der Schornsteine des Kraftwerks aufgehängt. Die Polizei beendete schließlich die Aktion und schickte die Kletternden anschließend weiter nach Brokdorf, wo direkt im Anschluss ebenfalls Dreibeine aufgestellt und Transparente daran befestigt wurden. Trotz des schnellen Eingreifens des Wachschutzes beim Katastrophen-Kernkraftwerk Krümmel gab es dort noch eine kleine Transparent-Aktion. Heute haben wir unseren Protest lautstark kundgetan, und zwar bei einem Drittel aller Kernkraftwerk-Standorte in Deutschland.

Sebastian Vollnhals

5 Gedanken zu “Es ist vier von zwölf. Zeit abzuwracken.

  1. herzlichen glueckwunsch an die verschweiger-/innen. wo bitte sind eure alternativen fuer die energieversorgung der deutschen bevoelkerung und der deutschen industrie. es gibt doch ueberhaupt keine alternativen zum atomstrom, derzeit. ihr verschweigt die alternativlosigkeit und macht euch damit der vorsaetzlichen taeuschung, wissentlichen desinformation und der vorsaetzlichen verdummung der durchschnittsintelligenten-/innen schuldig.(beispiel:waldsterben) greetz henni, der checker

  2. Na das is ne einfache Frage,
    da sind die Alternativen:
    http://www.robinwood.de/Oekostrom

    zwei Fakten zum „checken“:
    1. Schleswig Holstein kann sich heute schon fast komplett aus erneuerbaren Energien selbst versorgen.
    2. Letztes Jahr standen zeitweise 7 AKW gleichzeitig wegen Störfällen etc. still.
    …ist bei dir das Licht ausgegangen?

  3. moin christian, die alternativen, die ihr bietet (oekostrom) sind so gehaltlos wie der link, die bezeichnung oekostrom impliziert, dass der strom oekologisch erzeugt wird, etwa wie eier aus freilandhaltung, demeter getreide etc. ihr wisst doch genau, dass eine oekologische stromversorgung ueberhaupt nicht moeglich ist, es ist lediglich eure gewissensberuhigung fuer die umweltbesorgte bevoelkerung. deine fakten sind keine fakten, sondern angepasste behauptungen.
    „1. Schleswig Holstein kann sich heute schon fast komplett aus erneuerbaren Energien selbst versorgen.“
    zu 1. schleswig-holstein kann sich vielleicht nach euren rechenmodellen THEORETISCH aus windkraft versorgen, in der praxis sieht es jedoch so aus, dass die insel fehmarn, eine region mit der höchsten windkraftanlagendichte deutschlands, allein letztes jahr zwei stoerungen in der versorgungsleitung zum festland hatte. folge, trotz massenhafter windkraftanlagen auf fehmarn voelliger zusammenbruch des stromnetzes ueber laengere zeit. DAS ist der unterschied zwischen „gruengefaerbter“ theorie und harter praxis.
    „2. Letztes Jahr standen zeitweise 7 AKW gleichzeitig wegen Störfällen etc. still.“
    zu 2.ihr wisst doch genau, dass der strom genau in dem moment erzeugt werden muss, in dem er verbraucht wird. wenn dann gleichzeitig 7 kraftwerke stillstehen wird die leistung ueber den europaeischen energieverbund bereitgestellt. und dass wird auch passieren, wenn wir unsere, im weltweiten vergleich sicheren akw´s, abschalten. der bedarf bleibt gleich, die versorgung wird vom ausland bereitgestellt und wir fuehlen uns wohl und haben ein gutes gewissen, denn WIR haben ja etwas getan. konzentriert euch auf die absenkung des bedarfes, dann wird auch die produktion zurueckgefahren. angebot und nachfrage 🙂 greetz henn, der oberchecker

  4. Moin, Herr „Oberchecker“

    Ja, die bezeichnung Öko-Strom impliziert, dass Strom ökologisch (Wind, Wasser, Sonne… im gegensatz zu unökologisch wie Kohle etc.) erzeugt wurde. Ich wüsste nicht warum diese Bezeichnung unkorrekt sein sollte und du hast auch kein Argument dafür angeführt. Soviel zu den fakten.

    zu 1.: Dass die StromLEITUNGEN kaputt gehen ist doch nun wirklich nicht die Schuld der Windkraft, oder? Soweit ich weiß, kann das AKWs auch passieren. Zudem ist bei zentralistischen Großkraftwerken die Gefahr eines Total-Ausfalles viel höher als bei dezentralen Kleinanlagen wie in den erneuerbaren Energien. (Siehe die angesprochenen 7 totalabschaltungen von AKW)

    zu 2.: Innerhalb Europas wird zwar gerne viel Energie rumgeschoben aber Deutschland ist immernoch ein Strom-Exporteur! D.h. wir produzieren viel mehr Strom als wir brauchen und dadurch exportieren wir (auch wenn AKW abgeschaltet sind) mehr Strom als wir importieren…

    …und außerdem „Im weltweiten Vergleich sicher“ heißt nicht sicher sondern nur „ein bisschen sicherer als die anderen“… Bei einem solchen Risiko, wie dem eines nuklearen Unfalls reicht mir das nicht aus!

    Die Dinger müssen Weg und zwar so schnell wie möglich!

    .chris

  5. Durch die Abfallprodukte der Stromerzeugung mit fossilen und nuklearen Energieträgern lässt sich sagen, dass die dem zu Grunde liegende Technik unter der Prämisse einer nicht-Zerstörung unseres Lebensraumes auch auf lange Sicht schon konzeptuell kaputt sind.

    Langfristig ist eine Abolution dieser Energieträger unausweichlich, und langfristig heißt in diesem Sinne nicht, dass ein Ausstieg aus der Nutzung fossiler und nuklearer Energieträger prokrastiniert werden kann.

    Dass wir in unseren Forderungen angesichts dessen utopisch erscheinen, lassen wir uns dann auch gerne vorwerfen.

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