Protest von ContrAtom und ROBIN WOOD in Brunsbüttel Atomkraftwerke gehören abgewrackt: dies war das Motto unserer gestrigen Proteste und sollte wieder in den Fokus nehmen, dass der sogenannte Atomkonsens ja schon ein fauler Kompromiss ist. In der politischen Debatte sind die beiden Extrempole eben nicht Laufzeitverlängerung für Milliarden-Gewinne der Energiekonzerne und der Atomkonsens. Sondern der Atomkonsens ist schon ein (unbefriedigender, fauler) Kompromiss zwischen der sofortigen Abschaltung der menschenfeindlichen Atomtechnologie und den Wirtschaftsinteressen der Atomkonzerne. Bei überwiegend schönem Wetter und einzelnen Windböen (die für Kletternde nicht sonderlich nett sind) fanden an 4 Standorten von Atomkraftwerken Proteste statt. Der Protest sollte an den Ort zurückkehren, wo die Gefahr für die Menschen erzeugt wird. Sei dies in Form der Gefahr eines GAUs oder der Produktion von Atommüll. Und wie es bei einer Aktionsgemeinschaft oft vorkommt, setzten wir nicht auf Massenproteste, sondern effektiv auf spektakuläre Aktionen. Bilder der Aktionen gibt es z.B. bei ContrAtom oder beim Abendblatt, wo Bilder eines dpa-Fotografen verwendet wurden. Die Proteste in Neckarwestheim und in Brokdorf verliefen ohne größere Störungen, lediglich einige Windböen bereiteten hier Probleme. An beiden Standorten wurden so genannte Tripods, Dreibeine, aufgestellt, an den Transparente befestigt waren. Die Polizei hielt sich zurück und die Aktionen wurden planmäßig beendet. Polizei und Aktive in Brunsbüttel nach der Aktion In Brunsbüttel, bei dem störanfälligsten aller Atomkraftwerke, fanden gerade Bauarbeiten statt und so waren Zaun und Türen geöffnet. Die Aktiven von ROBIN WOOD und ContrAtom erklommen die Leitern zum vorgelagerten Gaskraftwerk und bestiegen die Türme.Als sie gerade das Transparent „Mit Sicherheit unsicher. Es reicht. Abwracken sofort!“ aufspannen wollte, wurden sie von Vattenfall-Mitarbeitern gestört und diese zerschnitten das Transparent. Unsere Aktiven entrollten aber ein kleineres Transparent „Stopp Atom“ an einem der Schornsteine. Ein Presse-Agentur-Vertreter war überrascht, er dachte, es handle sich „nur“ um eine Sitzblockade. Aber eigentlich war es ja auch nichts anderes – nur in 50 Meter Höhe. Der Schrottreaktor Krümmel (Foto: quartl) Im Atomkraftwerk Krümmel, ebenfalls von Vattenfall betrieben, waren die Aktiven von ROBIN WOOD schon auf dem Kraftwerksgelände, als sie von Bauarbeitern gestoppt wurden. Der Wachschutz des Atomkraftwerks griff erst später ein und kam somit zu spät. Vielleicht war dies der Grund, warum der Sicherheitschef Pape dann anfing ruppig bis brutal zu agieren. Er kündigte an, dass die Aktiven hart bestraft werden würden, drehte ihnen die Handgelenke um und riss einen Aktivisten von hinten zu Boden. Das war in einer bereits völlig entspannten Situation auch sehr mutig von ihm, zumal es scheinbar nicht das erste Mal war, dass der Herr zeigte, dass er mit gewaltfreiem Protest nicht umgehen kann. Nichts desto trotz spannten Aktive ein Transparent vor dem Atomkraftwerk „Für Ökostrom – Vattenfall abschalten“. Am Protest gegen die Atomkraft können sich alle beteiligen, in dem sie zu einem Ökostromanbieter wechseln oder mitmachen bei der Aktions- und Menschenkette zwischen den AKW Brunsbüttel und Krümmel, dem Anti-Atom-Treck nach Krümmel, der Umzingelung des AKWs Biblis und der Demo am Zwischenlager Ahaus. Die Aktiven von ROBIN WOOD werten das Aktionsquartett als Erfolg. In einer Pressemitteilung stellt Vattenfall fest, dass die nukleare Sicherheit durch die Aktionen nicht gefährdet wurde. Dies wollen wir ja aber auch nicht. Wir wollen vollständige nukleare Sicherheit – durch die sofortige Abschaltung und Abwrackung der Atomkraftwerke. Aktion in Brokdorf