Floßlogbuch Teil 3 Mannheim – Mainz
Das Floß hat nun beinahe die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht und irgendwie verwechselten wir wohl Heidelberg und Mannheim, weil das Floß in Heidelberg lag und es eine Aktion gegen das Kohlekraftwerk in Mannheim gab. Nun ja, vielleicht wollten wir ja auch nur unseren taktischen Gegner verwirren. Und so treibt das Floß weiter… nun noch über den Neckar und dann ab Mannheim den Rhein hinab, der die meistbefahrene Schifffahrtsstraße in Europa ist und deshalb auch nicht ganz ungefährlich. Heidelberg – Mannheim 04.08. Nach einem schnellen Frühstück brechen wir schon um neun Uhr morgens auf, da wir gut 20 km Fahrt und zwei Schleusen vor uns haben. Nach der Kranbesetzung am Dienstag in Mannheim ist die WaSchPo offensichtlich recht nervös und begleitet uns. An der Feudenheimer Schleuse haben sie wohl Sorge, dass sie nicht mitkommen und wollen bei Rotlicht noch vor uns und einem Schubverband in die Schleuse einfahren. Dafür handeln sie sich einen Anpfiff des Schleusenwärters ein: „Ja macht nur mit eurer Nußschale, wenn der Schuber nicht bremsen kann, seid ihr platt wie ne Flunder!“. In Mannheim ist leider nicht viel los, das Neckarufer ist nicht gerade eine Flaniermeile. Kurz nach unserer Ankunft legt aber ein Passagierschiff an und eine Gruppe Kinder mit ihren Eltern steigt aus und bestaunt begeistert das Floß. Da wir ohnehin noch einmal umlegen müssen, nehmen wir die Kinder ein Stück mit. Nachmittags kommt Domenic dazu, der eigentlich eine ganze Woche mitfahren wollte, aber nun doch nur bis Freitag Zeit hat. Abends gibt es zur Abwechslung mal Bulgur mit Gemüse und Hanna stattet uns einen Übernachtungsbesuch ab. Crew: Daniel, Ulrich, Stefan, Alex, Willfried, Oliver, Simon, Benni, Uli, Domenic, Hanna Mannheim 05.08. Nach dem es in der Nacht und den Vormittag über kräftig geregnet hat, findet unser Infostand eher geringes Interesse. Erst gegen abend kommen noch einige Spaziergänger vorbei. So nutzen wir den Tag, um gründlich aufzuräumen und zu sortieren und neues Infomaterial zu bestellen. Auch diverse wichtige Einkäufe und andere Orgaarbeiten können wir erledigen. Alex besorgt ein neues Ankerlicht und strahlend weiße Festmacherleinen. Außerdem erstellen wir kleine Infotafeln für unser Meeresspiegelanstiegsmodell und eine Übersicht über den CO2-Ausstoß verschiedener Verkehrsmittel. Simon und Benni müssen uns leider verlassen, dafür kommt Jule wieder an Bord (liebe Grüße von dieser an erstere nach Bielefeld (-: ). Crew: Ulrich, Stefan, Willfried, Alex, Uli, Jule Mannheim – Worms 06.08. Trotz Großstadt hatten wir eine relativ ruhige, entspannte Nacht. Am Morgen haben wir eine Brötchentüte auf dem Steiger gefunden…woher sie auch immer kam? Pünktlich zum Frühstück kamen Oliver und Birgit an…nur Christian ließ wie immer noch auf sich warten. Als er dann endlich da war (nach 8stündiger Reise und Fußmarsch aus Köln) ging es gegen halb 11 los Richtung Worms. Zufällig hatte die WaSchPo heute die selbe Richtung und so konnten wir ein Stück gemeinsam fahren. Nach nur wenigen Flusskilometern entlang hässlicher Industrieansiedlungen mündete der Neckar in den Rhein. Die Industrie wurde nun noch hässlicher und der Fluss schneller und dreckiger, was uns aber nicht vom „Rhein-Anbaden“ abhalten konnte. Wir nutzten die Gelegenheit ein vorbeifahrendes Kanu samt japanischen Insassen an uns fest zu machen und mit ihm zu plaudern. Nach einer erfolgreichen Ankerübung legten wir gegen halb 2 in Worms an. Der Infostand wurde aufgebaut und stieß auf reges Interesse. Viele Kinder besuchten und bestaunten unser Floß und auch die Presse und das Radio waren da. Am Abend lud uns das SWR3 zu einem Liveinterview in den nah gelegenen Strandclub ein. Ohne dass wir es bemerkten, hat sich Alex nach Hamburg abgesetzt…aus Angst von uns angekettet zu werden…aber er kommt ja morgen wieder! Nicht wahr? Andi stieß zu uns und nach Christians erfolgreichem Interview auch noch eine ganze Schar junger Mädels, die uns bis in den Sportboothafen begleiteten. Zum Kochen war es schon zu spät, also gabs mal wieder lecker Pfannekuchen. Crew: Jule, Ulrich, Stefan, Willfried, Christian, Alex, Birgit, Oliver, Uli, Andi Worms 07.08. Strahlender Sonnenschein begrüßt uns am Morgen und nach einem ausgiebigen Frühstück verlegen wir das Floß zurück an den Anleger in Worms und bauen den Infostand auf. Das Wetter lockt viele Menschen an den Rhein und der Andrang an Floß und Infostand ist groß. Auch die am Ufer aufgehängten Hängematten begeistern vorbeikommende Kinder. Die Sonne lädt nicht nur unsere Solarbatterien ordentlich auf, auch die seit Wochen feuchten Schwimmwesten können endlich getrocknet werden. Am Abend gibt es noch einen kleinen Badeausflug in den gegenüberliegenden Altrheinarm, bevor wir am Abend zurück in den Jachthafen fahren. Stefan musste heute leider fahren, dafür kommen Tina, Aglaia, Thorsten, Amadeo, Josi und David an Bord. Auch Sara-Ann und Hanna kommen zu Kaffee und Kuchen vorbei, müssen abends aber leider wieder nach Hause. Crew: Ulrich, Oliver, Uli, Christian, Jule, Willfried, Tina, Aglaia, Thorsten, Amadeo, Josi, David, Uli Worms -> Erfelden 08.08. Nach einer ruhigen Nacht im Yachthafen nehmen wir noch einige Gäste an Bord, die mit uns bis nach Mainz fahren. Irgendwann ist alles Gepäck verstaut und wir können gegen 10:30 aufbrechen. In Gernsheim tauschen wir Jule gegen Alex ein, essen Eis und informieren noch gleich einige Interessierte. Einige Kilometer vor Biblis bekommen wir Besuch von einem Polizeihubschrauber, so dass eine Kraftwerksbesetzung leider nicht in Frage kommt. Statt dessen machen wir ein hübsches Fotoshooting mit Floß und Kraftwerk im Hintergrund. Nach 30 Rheinkilometern fahren wir schließlich noch 7 km in den Altrheinarm nach Erfelden. Leider haben wir sowohl den Gegenwind auf dem Rhein als auch die Gegenströmung im Altrhein unterschätzt. So kommen wir mit einiger Verspätung in Erfelden an. Dadurch muß die geplante Führung in das Naturschutzgebiet „Kühkopf“ leider ausfallen. Allerdings ist in Erfelden aufgrund des schlechten Wetters nicht viel los und einige Crewmitglieder machen einen privaten Ausflug in den Kühkopf. Im Kanuclub finden wir eine Unterkunft und so wird es nicht so eng auf dem Floß. Auch Duschen und Toiletten können wir dort freundlicherweise nutzen. Nach einem überraschend frühen Abendessen und einer kurzen Arbeitsbesprechung gehen wir früh zu Bett, weil uns am nächsten Tag weitere 30km Floßfahrt erwarten und wir pünktlich in Mainz ankommen möchten. Crew: Amadeo, Josi, Theresa, Helena, Oliver, Kerstin, Thorsten, Christian, Ulrich, Aglaia, Jonas, Willfried, David, Alex, Uli Erfelden -> Mainz 09.08. Nachdem uns Aglaia schon sehr früh am Morgen verlassen hat, stehen wir Anderen um acht auf und legen wie geplant um kurz nach neun ab. Alex Joggingrunde erweist sich als etwas weiter als geplant, aber nach diversen Flusskilometern entdecken wir ihn doch endlich am Ufer und sammeln ihn wieder ein. Während der Fahrt schreiben wir fleißig Logbuch und sortieren Floßbilder. Unser Zeitplan ist diesmal perfekt und wir kommen um 14:30 in Mainz an. Dort werden wir mit einem an der Brücke aufgehängten Robin Wood Transparent, der Regionalgruppe Rhein-Main und mehreren JournalistInnen empfangen. Das Interesse an Floß und Infostand ist groß und wir machen einige Floßführungen. Das Floß liegt jetzt bis Donnerstag am Malakoff-Ufer, direkt am Hotel Hyatt (dort dürfen wir netterweise die Toiletten benutzen). Kurz nach der Ankunft verlassen uns Kerstin, Theresa und Helena und auch Thorsten, Amadeo und Josi fahren am Abend. 🙁 Auch Willfried fährt mal wieder nach Hause und nimmt netterweise eine Ladung Wäsche mit. Abends trifft sich die Regionalgruppe Rhein-Main am Floß. Nach Nudeln mit Champignon-Sahne-Soße, zu denen wir auch einige Gäste einladen, sitzen wir noch ein Weilchen beisammen. Crew: Oliver, Uli, David, Jonas, Alex, Ulrich, Christina, Daniel, Joachim Mainz, 10.08. Heute ist es ruhiger bei uns. Jonas, David und Uli müssen fahren und können erstaunlich leicht das Floß verlassen. Währenddessen unternehmen Alex und Christian einen sehr sehr kurzen Ausflug zum Baumarkt und zum Bootsausstatter, so dass wir jetzt endlich einen neuen (heilen!) Radarreflektor und viele diverse andere sehr nützliche Utensilien besitzen. Nur die spontan gekauften Verschlüsse für die Wasserkanister passen leider nicht. Ab Mittag feiert Anne aus der RG RheinMain ihren Geburtstag mit vielen Leckereien am Ufer. Abends gibt es Flosskino und Pizza. Paddy, Stefan und Aglaia kommen zu später Stunde an. Crew: Ulrich, Alex, Christian, Oliver, Paddy, Stefan, Aglaia