Vattenfall – alles weiter wie bisher und doch anders?

Es gab viele Gerüchte um die neue Strategie von Vattenfall – sollen die Braunkohletagebaue auslaufen? Das Kraftwerk Moorburg verkauft? Heute wurden die Entscheidungen in einer Pressekonferenz bekannt gegeben: Vattenfall wird Grüner und macht aber doch irgendwie alles wie bisher? Vattenfall wird sich im Wesentlichen auf ein Kerngeschäft in Schweden, den Niederlanden und Deutschland konzentrieren. Die Gewinne sollen gesteigert werden, der Strom CO2-ärmer und „grüner“. Doch die Ziele sind widersprüchlich und in Deutschland ändert sich zunächst nichts.

Logo der Kampagne "Tschüß Vattenfall", die in Hamburg zum Stromwechsel aufrief
Logo der Kampagne "Tschüß Vattenfall", die in Hamburg zum Öko-Stromwechsel aufrief
Alte Kohlekraftwerke sollen u.a. in Polen und Belgien verkauft werden. Das senkt natürlich die CO2-Bilanz des Konzerns, wenn die Kohle nun von anderen verbrannt wird. „Potenzial für Expansion und Wachstum sieht Vattenfall vor allem in der Energie­erzeugung mit niedrigem CO2-Ausstoß, zum Beispiel mit Windkraft, Kernenergie, Biomasse, Wasserkraft sowie mit Gas.“ heißt es in der heutigen Pressemitteilung von Vattenfall. Und so wird zwar auch in erneuerbare Energien investiert, bei uns bleibt aber zunächst alles beim alten. Vattenfall hat die Chance zu einem nachhaltigen Umbau verpasst. Und so streiten wir weiter: – gegen das Klimakillerkraftwerk Moorburg in Hamburg – gegen neue Braunkohletagebaue in der Lausitz – und gegen die Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel, die 2011 wieder ans Netz sollen und gegen das AKW Brokdorf an dem Vattenfall beteiligt ist – für die Rekommunalisierung des Stromnetzes in Hamburg Doch eines hat die Unsicherheit über Vattenfalls Strategie gebracht. In der Lausitz und in ganz Brandenburg ist nun langsam auch den letzten klar geworden, dass die Braunkohle endlich ist. Die Diskussion über ein Leben nach der Kohle wird breit geführt. Update: Die Präsentation von Vattenfall gibt es hier… Das Wort CCS, also die Abscheidung und Endlagerung von CO2 taucht nirgendwo in den Papieren auf, in der Pressekonferenz soll allerdings gesagt worden sein, dass sich Vattenfall hier auf einen Zeitraum nach 2020 konzentriert. Insgesamt bleibt also viel Unsicherheit in der neuen, alten Strategie.

Daniel Häfner

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