S21: Über Gespräche, Aktionen und tödliche Umarmungen
Schon zum zweiten Mal haben in Stuttgart sogenannte Schlichtungsgespräche stattgefunden, doch gebaut wird weiter – am Grundwassermanagement. Aus Protest haben Aktive der Parkschützer und von ROBIN WOOD deshalb heute auf der Baustelle im Schlosspark neue Bäume gepflanzt. Die Schlichtungsgespräche sind ein mediales Ereignis. Heiner Geißler ist als Moderator in Hochform. Boris Palmer, der redegewandte grüne Traum mancher Schwiegermutter, punktet durch gescheite Fragen und Darstellungen. Am Fernseher können wir das Online-Seminar zur Verkehrsplanung mitverfolgen. Nur – in eine Welt zappen, in der es Stuttgart 21 nicht gibt – das können wir eben nicht. Im Fernsehen diskutieren sie, im Wesentlichen schwarze und grüne Berufspolitiker – die im Gegensatz zu den „Berufsdemonstranten“ im Übrigen wirklich bezahlt werden. Doch im Unterschied zu Schlichtungsverhandlungen, z.B. bei Tarifverhandlungen, kann es hier ja keine Einigung geben, dafür ist die Frage zu existentiell – ja oder nein zu S21. Auch wir wollen konstruktiv und zielorientiert handeln – die Gespräche bieten derzeit dafür aber nicht den Rahmen. Denn eigentlich geht alles weiter wie bisher. Plus Fernsehshow und neuer Bildungsmöglichkeiten. Über die Übertragung der Schlichtungsgespräche wird noch viel geschrieben und gesprochen werden – in Talkshows und Seminaren. Uns wird eine Flut von Artikeln und Arbeiten überschwemmen, die über neue Partizipationsmöglichkeiten und Transparenz berichten. Im Bereich der Politik, der Kampagnen und der PR gibt es hierfür aber bereits einen Fachbegriff. Er lautet: „Tödliche Umarmung“.
Gute Zusammenfassung der Situation.
Die Schlichtung ist tolle Comedy und mag die desolate CDU vorführen. Doch an der Schaffung von Tatsachen ändert sich nichts.
ICh vermute, dass die „unendliche“ Schlichtung eine Hinhaltetaktik ist und dafür sorgen wird, dass bundesweit schnell das Interesse an S21 schwindet.
Wollen wir das als Ziel der „Gegenseite“ akzeptieren und hinnehmen?
Deshalb finde ich diesen Beitrag von Robin Wood passend und richtig!
Ihr gehört tatsächlich zu den wenigen, die die Lage klar erfassen: Dass die „tödliche Umarmung“ bereits greift, sieht man auch an permanent sinkenden Teilnehmer-Zahlen bei den Demos. Ich halte die Lage auch für ultra-gefährlich: Dem Rattenfänger Geißler laufen mir inzwischen schon zu viele hinterher. Zu befürchten ist auch, dass weiterhin Aktive S-21 Gegner von „denen am Tisch“ zunehmend abgekanzelt und abqualifiziert werden wie bereits mehrfach durch einzelne Grüne geschehen.Wir werden demnächst also vielleicht wenigr sein, dennoch: nicht nachlassen: oben bleiben!