50.000 waren gekommen, so viele wie in den Wochen vor dem Schwarzen Donnerstag. Ein nicht enden wollender Zug von gut gelaunten Menschen füllte am Samstag bei unwirtlichen Temperaturen die Strassen der Landeshauptstadt und machte so unmissverständlich klar, dass sich der Widerstand gegen das ungeliebte Immobilienprojekt S21 nicht von Herr Geißlers Schlichterspruch beschwichtigen lässt. Großdemo gegen S21 Sein Vorschlag „S21-Plus“ fiel im Urteil der DemoteilnehmerInnen eindeutig durch. Viele vermuten darin nur einen willkommenen Vorwand, die ohnehin anfallenden Kostensteigerungen für S21 zu rechtfertigen. Es war ein lauter, bunter und fantasievoller Protest mit Stelzenläufern, mehreren Trommelguppen, Posaunenbläsern und Kletterern, die sich von einer Fußgängerbrücke abseilten. Eine Gruppe von Menschen im Rollstuhl machte darauf aufmerksam, dass ein Tiefbahnhof für sie eine weitere Barriere beim Ein- und Umsteigen bedeuten würde. Falls die Landesregierung gehofft hatte, die Schlichtung und die vorweihnachtliche Stimmung würden die Gemüter schon beruhigen, so wurde sie eines Besseren belehrt. Die Menschen in Stuttgart haben gestern gezeigt, dass der Widerstand weiterhin kämpferisch ist, dass es ihnen nicht genügt, dass sie ihre Argumente vorbringen durften, ganz nach dem Motto:“Schön dass wir darüber geredet haben.“ Nein, nun muss auch die einzig mögliche Konzequenz aus den bei der Schlichtung bekannt gewordenen Fakten gezogen werden und die lautet: Stuttgart 21 stoppen! Der wahre Stresstest für „S21 plus“ wird nicht die Betriebssimulation sondern die Entschlossenheit der Bewegung! von Judith Trommeln gegen S21 - der Protest war bunt und vielfältig