Wenn Männer Gefühle zeigen: Dialogforum mit Professor Wörner in Stuttgart
Die Menschen in Stuttgart werden mehr und mehr zu politischen Nachlassverwaltern von Roland Koch. Der ehemalige hessische Ministerpräsident hat ihnen nach seiner Metamorphose zum Oberbetonbauer bei Bilfinger Berger nicht nur seinen langjährigen Sprecher Dirk Metz vererbt, der nun persönlicher Berater von Stefan Mappus ist. Nein, Metz scheint auch nur einen beschränkten Bekanntenkreis und Wortschatz zu haben. Wie anders ist es zu erklären, dass für kommenden Freitag um 16:30 Uhr potenzielle Teilnehmer eines „Dialogforums“ unter Leitung von Professor Wörner im Stuttgarter Rathaus eingeladen wurden. Professor Dr. Ing. Johann-Dietrich Wörner ist von Ministerpräsident Mappus beauftragt, die mit der „Schlichtung“ begonnenen Gespräche fortzusetzen und hat dazu ehemalige Teilnehmer der Geißler-Gespräche eingeladen. Beim Dialogforum geht es laut Wörner ausschließlich um die Umsetzung des Kellerbahnhofs, um “das Gefühl und das Vertrauen“ in das Projekt. Eine möchte schreien: „Junge, komm mir nicht mit Deiner Gefühlsduselei und kümmer Dich um die Fakten!“ Wörner organisiert das große kommunikative Rauschen, damit die unverändert harten Fakten besser flutschen. Im Rhein-Main-Gebiet saß er acht Jahre dem „Regionalen Dialogforum“ vor, dass der so genannten „Mediation“ folgte. Das Dialogforum hat erfolgreich viele widerständige Kräfte gebunden und erschöpft. Kern der „Mediation“: Der Frankfurter Flughafen wird ausgebaut, dafür bekommen über die Millionen vom Lärm geplagten Menschen in der Metropolregion ein Nachtflugverbot. In Echtzeit: Im November 2011 wird die vierte Rollbahn eingeweiht. Ein Nachtflugverbot gibt es nicht. Nur ein kleines grünes „Umwelthaus“ als letztes Pseudo-Bürgerbeteiligungs-Trostpflaster. Auf der morgigen Großdemo in Stuttgart startet eine Postkartenaktion an Verkehrsminister Ramsauer: Wir fordern eine bessere Bahn für die ganze Republik statt des Milliardengrabs in Stuttgart.