"Fukushima mahnt: Alle AKWs abschalten"" - Kundgebung auf dem Hamburger Rathausmarkt (Foto: Malte Wittmershaus) In Hamburg war die Stimmung heute energiegeladen. Wo sich sonst die Leute über die Einkaufsmeile schieben, trafen sich heute Zehntausende AtomkraftgegnerInnen. Anti-AKW-Sonnen bis zum Horizont! ROBIN WOOD hatte zusammen mit Attac einen Lautsprecherwagen im Demozug. Als wir von der Moorweide aus am Rathausmarkt ankamen, war der Platz schon bald rappelvoll, und noch Tausende strömten über die Mönckebergstraße Richtung Rathaus. Vor dem Kundenzentrum von Vattenfall schallten die „Abschalten-„ und „Wir enteignen Vattenfall“-Rufe besonders laut. Das Infomaterial, Buttons und Aufkleber gingen weg wie nix. Am Lautsprecherwagen füllten sich die Listen mit Namen von Leuten, die sich bereit erklärten, für das Volksbegehren „Unser Hamburg – unser Netz“ im Juni Unterschriften zu sammeln. Ziel des Volksbegehrens ist es, dem Dreckstrom-Konzern Vattenfall in der Hansestadt seine Verteilnetze für Strom, Gas und Fernwärme zu nehmen und sie zurück in die öffentliche Hand und unter demokratische Kontrolle zu holen. Lautsprecherwagen von ROBIN WOOD und Attac im Demo-Zug (Foto: ROBIN WOOD, R. Fenner) Auf der Kundgebung vor rund 50.000 Menschen hatte auch ROBIN WOOD einen eigenen Redebeitrag. Uwe Zabel von der IG Metall, der zusammen mit Dirk Seifert von ROBIN WOOD, die Veranstaltung moderierte, kündigte Aglaia Abel an. Aglaia, 27, ROBIN WOOD-Aktivistin und heute die einzige Frau auf der Bühne, erzählte von ihren Gedanken zu Fukushima und den Konsequenzen, die diese Katastrophe für sie hat. „Ich habe einen Wunsch: Mit euch allen gemeinsam dort im Weg zu sein, wo der Atomstrom alltäglich produziert wird. Ich habe den Wunsch, mit euch gemeinsam den Ausschalter zu finden. Unser Spielraum ist größer geworden. Nutzen wir ihn!“, sagte Aglaia und kündigte an: „Zum Gedenken an Tschernobyl werden wir am 25. April zu den Kraftwerken gehen und als Warnung an den Zäunen rütteln. Abgeschaltete Atomanlagen müssen abgeschaltet bleiben. Und alle anderen Atomkraftwerke – egal, wie alt sie sind – müssen abgeschaltet werden.“ Ein öffentlicher Kommentar zur Atompolitik kam auch von zwei ROBIN WOOD-KletterInnen. Sie hatten zwischen zwei Masten über den Köpfen der Masssen auf dem Rathausmarkt Banner gespannt, eines mit einem Totenkopf und ein weiteres mit dem Slogan: „Wir lassen uns nicht an die Kette legen!Bürgerrechte statt Atomkraft.“ ROBIN WOOD-Kletteraktion auf dem Rathausmarkt (Foto: ROBIN WOOD, R. Fenner) Rund eine Viertelmillion Menschen haben heute auf den Demonstrationen in Hamburg, Berlin, Köln und München die Abschaltung aller AKWs gefordert. Heute wurde – aus katastrophal, traurigem Anlass – wieder ein Stück Anti-AKW-Geschichte geschrieben. Weitere Kapitel werden folgen.